Deggendorf
Palmsonntag in der leeren Kirche

05.04.2020 | Stand 19.09.2023, 23:37 Uhr

Kaplan Pater Gregor Schuler segnete die Palmbuschen. Den Palmsonntagsgottesdienst feierten die hauptamtlichen Mitarbeiter der Pfarrei St. Martin um Pfarrer Franz Reitinger in der Pfarrkirche, die für die Gläubigen geschlossen war. −Fotos: Pfarrei

In einer leeren Kirche haben die hauptamtlichen Mitarbeiter der Pfarrei St. Martin einen bisher einmaligen Palmsonntag gefeiert. Kaplan Pater Gregor Schuler hat über 300 Palmbuschen gesegnet, die Mitglieder des Frauenbunds St. Martin in Heimarbeit gebunden haben. Nach dem Gottesdienst konnten sich die Gläubigen die Buschen gegen eine freiwillige Spende abholen, einige haben auch ihre eigenen Buschen in der Kirche für die Segnung abgelegt.

Mit einer kleinen und kurzen Prozession in der Kirche erinnerten die Pfarrei-Mitarbeiter an den Einzug Jesu in Jerusalem. Im Altarraum lasen Stadtpfarrer Franz Reitinger, Diakon Sebastian Nüßl und Gemeindereferentin Verena Grillmayer die Leidensgeschichte Jesu – beginnend beim letzten Abendmahl bis zur Beisetzung.

Mit seinen Gedanken zum Palmsonntag ging Pater Gregor auf den Wechsel der Stimmung ein – vom gefeierten Einzug Jesu in Jerusalem hin zu seiner Kreuzigung. Jesus nehme den Stimmungswechsel und den Leidensweg, der ihm bevorsteht, ganz nüchtern hin. Das könne ein Auftrag für die Menschen in der heutigen Zeit sein: "Das tun, was wir tun können, und das annehmen, was wir nicht (ganz) ändern können. Wir dürfen das in der Gewissheit tun, dass wir nicht allein sind. Jesus geht mit." Pater Gregor zeigte sich überzeugt, dass dann die Stimmung wieder ins Positive kippen werden – so wie Jesu Weg zur Auferstehung geführt habe.

Mit dem Palmsonntag beginnt die Feier der heiligen Woche. Die Kirchen stehen in dieser Zeit den Gläubigen offen, nur während der Gottesdienste sind sie geschlossen. In St. Martin wird das Heilige Grab in diesem Jahr nicht in der Unterkirche, sondern in der Pfarrkirche selbst aufgebaut.

Die Speisen werden beim Hauptgottesdienst am Ostersonntag gesegnet. Dazu können sie zwischen 8 Uhr und 8.30 Uhr gebracht und ab 10.30 Uhr wieder abgeholt werden. Das Osterlicht brennt ebenfalls in der Pfarrkirche und kann dort mit nach Hause genommen werden.

− dz