"BuchLust" haben Boris und Emmi Janitzki ihren Laden an der Hauptstraße genannt. Vor 14 Jahren haben sie den Buchhandel in Trostberg (Lkr. Traunstein) aufgezogen. Mitte Januar schließen sie. Nicht wegen Corona: Der Laden hat auch während des Lockdown geöffnet, weil sich darin auch eine Post-Stelle befindet. Die Schließung hat vielmehr mit der "Lust" zu tun. Der gelernte Buchhändler hat in den vergangenen Jahren nicht mehr hauptsächlich Literatur vermittelt, sondern Pakete für Online-Händler geschleppt, "und das will ich nicht mehr", sagt Boris Janitzki. Er ärgert sich über die Entwicklung, dass die Menschen immer mehr online bestellen – sogar Bäume, wie er ächzend erfahren musste.
In dem lang gestreckten Laden an der Hauptstraße sind die Regale bis unter die Decke mit Büchern gefüllt – modernes Antiquariat neben Ratgebern zum Umgang mit den neuen Medien, bunte Kinderbücher neben Kalendern mit Schwarz-Weiß-Fotografien. Jazzmusik perlt aus dem Lausprecher. "Ich habe hier die größte Kunstwand Südbayerns", sagt Boris Janitzki. Er deutet auf die Regale direkt beim Eingang: "Da sind mehr Bücher über Kunst als beim Hugendubel in München. Das günstigste für vielleicht drei Euro, und das teuerste, das ich mal hatte, hatte einen Wert von über 4000 Euro. Manche habe ich in den USA gekauft."