Bayerisch Gmain
Ortsbild bei Bürgerversammlung moniert

01.05.2015 | Stand 19.09.2023, 7:14 Uhr
Als "Schandfleck" bezeichnete Peter Höser das ehemalige Gasthaus "Alpgarten" im Rahmen der Bürgerversammlung in Bayerisch Gmain. −Foto: Foto: Bittner

Mit dem ruhigen Verlauf konnte Bürgermeister Hans Hawlitschek gut leben. Er freute sich, dass seine Gemeindebürger offensichtlich nur wenige und vor allem lösbare Dinge auf der Seele brennen. Lediglich sechs Wortmeldungen gab es nach dem gut einstündigen Rechenschaftsbericht Hawlitscheks sowie dem anschließenden Polizeibericht von Wilhelm Bertlein, dem Leiter der Reichenhaller Inspektion. Die Themen der Bürger im Haus des Gastes: ein möglicher Minigolfplatz, der Alpgarten, die Geh- und Radwege, der Schilderwald, der Friedhof und das Freihandelsabkommen TTIP. Eigentlich gab es sieben Redner. Die harsche Kritik des ehemaligen Pensionsbetreibers Friedrich Schwemmer an der Kur-GmbH wurde aufgrund fehlender Konkretisierung jedoch nicht weiter erläutert.

Peter Höser eröffnete die Diskussionsrunde. "Wenn ich durch Bayerisch Gmain fahre, fühle ich mich manchmal wie in Rumänien", brachte der Gemeindebürger seine Gefühle ziemlich drastisch zum Ausdruck. Er stellte beim Anblick des ehemaligen Gasthauses "Alpgarten" in der Berchtesgadener Straße die Frage, ob dieser Schandfleck eines Staatsbades würdig sei. Bürgermeister Hans Hawlitschek machte noch einmal klar, dass sich das "Grundstück Mannhardt" in Privatbesitz befinde und die Gemeinde hier relativ wenig Spielraum habe. Er wolle jedoch noch einmal mit den Grundstückseigentümern reden, um eine für alle annehmbare Lösung anzustreben.

Peter Höser interessierte auch, ob es bei der angestrebten Klärwerk-Ertüchtigung - bekanntermaßen mit rund 3,6 Millionen Euro auf die nächsten drei Jahre veranschlagt - nicht günstiger gegangen wäre. "Sie können sicher sein, dass wir als Gemeinde das Geld nicht zum Fenster rauswerfen, sondern bewusst und treuhänderisch mit den Steuergeldern umgehen", unterstrich Hawlitschek noch einmal seine kurz zuvor getätigten Rechenschaftsausführungen. "Wir haben uns in diesem Punkt zwei Jahre Zeit gelassen, haben alles mehrfach intensiv geprüft und viele Meinungen eingeholt. Die jetzt feststehende Ertüchtigung unserer bestehenden Anlage - und eben nicht ihre Auslagerung nach Bad Reichenhall - ist die beste Lösung für uns alle."
-bit
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