Passau
ÖDP: Radlerbrücke an anderem Standort

Robl: "Wir müssen konsequent dran bleiben, wenn wir eine moderne Fahrradstadt werden wollen"

09.08.2021 | Stand 21.09.2023, 22:55 Uhr

Der Lohhaufen in der Innstadt sei der geeignete Standort für einen Fahrrad-Brückenkopf, meint die ÖDP. Er müsse so hoch sein, dass die Wiederinbetriebnahme der Schienen möglich sei. −Foto: privat

Eine Fahrradbrücke über den Inn ist nach Ansicht der Passauer ÖDP-Fraktion notwendig und sinnvoll, weil die bestehende Verbindung über die Marienbrücke von den Radfahrern als unsicher empfunden wird. "Eltern lassen ihre Kinder dort nur ungern fahren", heißt es in einer Pressemitteilung der ÖDP-Fraktion weiter.

Den Vorschlag von Grünen, SPD und CSU, einen Brückenschlag zu prüfen, für den es voraussichtlich eine 90-prozentige Förderung gebe, befürworten die ÖDP-Stadträte. Allerdings bevorzugen sie einen anderen Standort, bei dem die Zufahrtswege leichter ertüchtigt werden könnten.
"Vor Jahren hat die engagierte Innstädterin Margot Meierhofer einen Vorschlag präsentiert, der die Marienbrücke entlasten und für Radfahrer einen attraktiven Weg in die Innenstadt, an die Uni und ins Klinikum erschließen würde. Ihre Brücke wäre nähe Ende der Nikolastraße", so Oliver Robl, Radexperte in der ÖDP-Fraktion.

Der Vorteil: Auf der Innstadt-Seite sei am Lohhaufen genügend Platz für einen ausreichend hohen Brückenkopf, der einer Wiederinbetriebnahme der Bahn nicht entgegenstehen dürfe. Die Weiterführung eines Radweges auf der Nikolastraße müsste dann aber ebenso angedacht werden.
Voraussetzung sei zudem, dass die städtebauliche Qualität der neuen Radlerbrücke mit dem filigranen Fünferlsteg mithalten könne. Einem Betonkonstrukt an dieser sensiblen Stelle will die ÖDP mit Rücksicht auf das Stadtbild nicht zustimmen. Aus diesem Grund seien auch An- und Abfahrtsrampen an der Marienbrücke vor den historischen Gebäuden nicht zustimmungsfähig. Ein Anbau an die Marienbrücke, so Robl, sei wegen dieser städtebaulichen Gegebenheiten unrealistisch, eine Brücke auf Höhe Friedhof ebenfalls nicht optimal.
"Nur wenn wir konsequent dranbleiben und die von der ÖDP geforderte und vom OB versprochene jährliche Million für den Radverkehr vernünftig planen und auch ausgeben, werden wir in ein paar Jahren dort sein, wo wir hinwollen: eine moderne und attraktive Fahrradstadt", sagt Robl. Die zentrale Überlegung sei: "Eine Radlerbrücke über den Inn stellt die fehlende Fahrradanbindung der Innstadt an das Stadtzentrum dar, ähnlich dem Fußgänger und Fahrradtunnel durch den Georgsberg für die Stadtteile Grubweg/Ilzstadt und Hals."

Darüber hinaus sei ein an die Kräutlsteinbrücke "angehängter" Radweg sinnvoll.
Schließlich sieht Robl auch in den Vorschlägen des Passauers Thomas Sommer (PNP berichtete) Möglichkeiten, weitere Stadtteile anzubinden.

Für Maierhof beispielsweise sei eine Verbesserung der Anbindung in Richtung Innenstadt, auch auf der Nordseite, überfällig. In diesem Zuge müsse auch die Verbindung Hacklberg-Grubweg geplant und realisiert werden, fordert Robl.

− red