Es ist kein Geheimnis: Die Firma Norma hätte ihren Laufener Markt gerne neu und an anderer Stelle errichtet. Doch das wollten Stadt und Stadtrat nicht, denn man sieht in diesem Einkaufsmarkt nahe der Bahnlinie auch einen Nahversorger für dieses Stadtgebiet. Nach "Drohungen", die Stadt komplett zu verlassen, zeigte sich Bürgermeister Hans Feil in der letzten Stadtratssitzung "positiv überrascht" über den Antrag von Grundbesitzerin Rosmarie Baur. Für das Stadtoberhaupt ist es "eine Entwicklung in die richtige Richtung und an der richtigen Stelle".
Der Markt befindet sich in einem sogenannten Mischgebiet. Dort aber liegt die Obergrenze für Verkaufsflächen bei 800 Quadratmeter; eine Vergrößerung von heute 750 auf die gewünschten 1075 Quadratmeter wäre also nicht zulässig. Es braucht daher eine Änderung des Flächennutzungsplanes und ein Schallschutzgutachten.
Es habe in der Vergangenheit immer wieder Anfragen "von unterschiedlichsten Stellen" gegeben, erinnerte Feil die Kollegen. "Doch wir waren uns immer einig, wir wollen keinen weiteren Discounter." Georg Linner sieht freilich in einem solchen Antrag ein Beispiel, wie Entscheidungen in den Kommunen "das Große berühren". Discounter sind aus Sicht des Grünen-Stadtrates die Hauptverantwortlichen für das Preisdumping im Lebensmittelhandel. "Aldi ist neu hinzugekommen und hat inzwischen schon erweitert," blickte Linner damit auf die Entwicklung der jüngeren Vergangenheit. "Wir sollten uns das gut überlegen und ein Zeichen setzen", forderte er das Gremium auf, "wir haben schon drei Märkte, stimmen wir gegen diesen Preiskampf."
Fraktionskollege Erich Althammer widersprach Linner: "Ich glaube nicht, dass hier andernfalls ein Bioladen entstehen würde." Eher würde sich Norma einen Platz "auf der grünen Wiese" suchen. Hier aber sei ein Parkplatz schon vorhanden, und der Standort gut.
− höf
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