Die Niedrigpegelstände der vergangenen Wochen sind "eine Belastung für unsere heimischen Fische", sagt Bernd Kubicke, erster Vorsitzender des Fischereivereins Berchtesgaden-Königssee. Eine Gefahr wachse in diesem Zusammenhang: der Fischotter.
Von rund zehn Exemplaren geht man im Fischereiverein entlang der Ache im südlichen Landkreis aus. Die Fischotter haben bei so wenig Wasser aktuell beste Jagdbedingungen, so der Vorsitzende. "Der Otter vernichtet tonnenweise die Bachforelle." Rund ein Kilo benötigt der zu den Landraubtieren zählende, angepasste Marder pro Tag. Ein Fisch reicht dabei nicht aus. Eine Portionsforelle hat ein Gewicht von rund 300 Gramm. "Der Otter geht mehrmals am Tag auf Jagd, kann bis zu 20 Kilometer zurücklegen."
"In Maßen hat keiner etwas gegen den Fischotter", sagt Kubicke. Allerdings werde die Marderart nicht reguliert wegen des hohen Schutzstatus. Ohne vereinseigene Fischzuchtanlage, durch die der heimische Besatz in den Gewässern sichergestellt sei, "wäre kaum ein Fisch mehr in unseren Bächen und Flüssen zu finden".