Neuhaus trauert um Karl-Heinz Peschl

Chef der Inntal-Gärtnerei starb nach schwerer Krankheit im Alter von 52 Jahren

08.04.2021 | Stand 08.04.2021, 4:00 Uhr

Über die Gemeinde-, aber auch Landkreisgrenzen hinaus war Karl-Heinz Peschl mit seiner Inntal-Gärtnerei bekannt. −Foto: privat

Neuhaus am Inn. Bestürzung und Trauer sind groß in Neuhaus am Inn: Schnell verbreitete sich die Nachricht vom plötzlichen und frühen Tod von Karl-Heinz Peschl, dem Gründer und Inhaber der Inntal-Gärtnerei in Rothof. Er verstarb am 26. März nach kurzer, schwerer Krankheit.

1997 Grundstein fürden Betrieb gelegt

Über die Gemeinde-, aber auch Landkreisgrenzen hinaus war Karl-Heinz Peschl mit seiner Inntal-Gärtnerei bekannt. Und das kam nicht von ungefähr: Geboren am 29. November 1968, arbeitete er schon früh in der elterlichen Gärtnerei mit und lernte somit von Kindesbeinen an, mit der Natur, den Pflanzen, Blumen, Sträuchern und Stauden umzugehen.

1997 heiratete Karl-Heinz Peschl seine Sigrid, das Paar bekam die Kinder Julia, Anna und Christoph. Ebenfalls 1997 legte Karl-Heinz Peschl den Grundstein für seinen Betrieb: Der Spatenstich für die Inntal-Gärtnerei in Rothof war im September 1997, danach wurden in mehreren Bauabschnitten Produktionsflächen erweitert und optimiert, Umweltgedanken mit berücksichtigt und Arbeitsabläufe durch Rationalisierung verbessert. Fast jedes Jahr wurde in den Betrieb investiert, heute umfasst der Stammbetrieb in Rothof mit angeschlossenem Privatverkauf 25000 Quadratmeter – sein Lebenswerk. Seine Kunden empfing Peschl stets freundlich und stand ihnen mit fachmännischem Rat zur Seite.

Das 2010 errichtete Produktions- und Logistikzentrum in Pocking/Königswiese weist mittlerweile eine Größe von fünf Hektar unter Dach und sechs Hektar Freilandfläche auf. Weitere Schritte im Familienbetrieb waren das "Calluna-Feld" in Pocking mit über einer Million Calluna-Pflanzen und das Beerenland in Rothof. In seinem Hofladen "Kraut & Ruam" war es ihm sehr wichtig, dass die angebotenen Produkte aus eigener Produktion stammen oder keinen weiten Weg hinter sich haben. Karl-Heinz Peschl legte Wert auf Innovation, Nachhaltigkeit, Kompetenz, Freundlichkeit und Qualität – das zeichnete ihn aus. Leider konnte er krankheitsbedingt seine neuesten und für das Unternehmen richtungsweisenden Schritte nicht mehr persönlich begleiten.

Karl-Heinz Peschl war durch und durch ein naturverbundener Mensch. Gerne unternahm er mit seiner Familie Bergwanderungen, seine wenige Freizeit verbrachte er immer mit seiner Familie und seinen Kindern. Für sie war er stets der "coole Papa", unternehmungslustig und für jeden Spaß zu haben. Er war stets gut gelaunt und hat auch seinen Humor, trotz seiner schweren Krankheit, stets behalten.

Engagiert in Vereinenund im Gemeinderat

Schon frühzeitig machten sich Karl-Heinz Peschl und seine Frau Sigrid auch Gedanken über die Betriebsnachfolge – die Töchter Julia und Anna schickten sich bereits nach dem Abitur an, Gärtnerinnen zu werden.

Peschl engagierte sich aber auch im Vereinsleben und im Gemeinderat. Dem Sportclub Neuhaus am Inn trat er 1978 bei. Er durchlief, wie Vereinsvorstand Ernst Winterstetter berichtete, als aktiver Fußballer die Jugendmannschaften und war später eine tragende Säule in den Herrenmannschaften. Auch nach seiner aktiven Zeit war er dem Verein stets verbunden, bestätigte der Vorstand. Von 2008 bis 2014 gehörte Karl-Heinz Peschl auch dem Gemeinderat von Neuhaus am Inn an. Wie Bürgermeister Stephan Dorn betont, hat Peschl sich stets tatkräftig für das Wohl der Gemeinde eingesetzt: "Er war als Privatperson und als Unternehmer ein Vorbild für uns alle", so Dorn. "Persönlich habe ich Karl-Heinz Peschl geschätzt und bewundert, was er innerhalb weniger Jahre aufgebaut und geschaffen und damit die Inntal-Gärtnerei zu einem bekannten und erfolgreichen Unternehmen geführt hat."

Wenn er auch dem Gemeinderat danach nicht mehr angehörte, so hatte Peschl dennoch für die Vereine und das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde stets ein offenes Ohr. Viele Vereine nutzten dabei die Möglichkeit, sich in seiner Gärtnerei präsentieren zu können. Und die Vereine und Gruppierungen kamen immer gerne nach Rothof, denn sie wussten, dass sie hier freundlich aufgenommen und unterstützt werden.

Die Familie Peschl hat mit dem Tod von Karl-Heinz Peschl ihren Lebensmittelpunkt, ihren Freund, ihren Halt, ihren guten Ratgeber und Zuhörer verloren. Karl-Heinz Peschl ist am 26. März nach kurzer schwerer Krankheit einem Krebsleiden erlegen. Die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt.

"Wir werden unser Bestes geben", sagt Sigrid Peschl, "um das Unternehmen in seinem Sinne so weiterzuführen und weiterzuentwickeln und damit für den Erhalt seines Lebenswerkes zu sorgen".Markus Lindmeier