Osterhofen
Neues Fahrzeug gesegnet: Feuerwehr Thundorf ist einsatzbereit

31.07.2022 | Stand 20.09.2023, 22:54 Uhr

Mit Weihwasser besprengte und segnete Domkapitular und Stadtpfarrer Christian Altmannsperger das festlich geschmückte LF 10 der Thundorfer Feuerwehr. −Fotos: Schweiger

Ein besonderer Festtag ist am Sonntag der Freiwilligen Feuerwehr und der Dorfgemeinschaft Thundorf bevorgestanden: Den Schlüssel für das neue Löschfahrzeug LF 10 hat Bürgermeisterin Liane Sedlmeier übergeben, die kirchliche Weihe hat das Einsatzfahrzeug durch Domkapitular und Stadtpfarrer Christian Altmannsperger erhalten.

Ausgestattet mit den feuertechnischen Sonderrechten einer Feuerwehr darf die 380000 Euro teure Anschaffung nun offiziell Martinshorn und Blaulicht zu Rettungs- und Schutzmaßnahmen verwenden, aber auch in Wartestellung im Feuerwehrgerätehaus bis zum nächsten Funkabruf verharren. Die Neuanschaffung war nötig, weil das 33 Jahre im Dienst stehende LF 8 den vorgegebenen technischen Ausrüstungs- und Sicherheitsstandards nurmehr bedingt entsprach. Auf dem Schulhof am Gemeindezentrum feierten Feuerwehrkameraden, Ehrengäste und Dorfgemeinschaft die Inbetriebnahme des Neufahrzeuges bei Kaiserwetter.

Nach zweijähriger Planungsphase in Verbindung mit dem Feuerwesen der Stadt Osterhofen und einer anderthalbjährigen Fertigstellungsdauer durch die Herstellerfirma Rosenbauer in Leonding (OÖ) konnte das LF 10 im Oktober vorigen Jahres mit Thundorfer Regenbogenwasser aus einem Oberflurhydranten in Empfang genommen werden.

Zweitägige technische Einweisung

Vorausgegangen war der Überführung und dem Eintreffen vor Ort eine zweitägige technische Einweisung der Thundorfer Feuerwehrführung mit Mario und Michael Gaida, Markus Friedl, Stefan Prommersperger und Stefan Eichinger: Sie eigneten sich im Werk Rosenbauer erste erforderliche Kenntnisse der Inbetriebnahme an. Die Übergabe begleitet haben Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, KBM und Stadtkommandant Manfred Ziegler und der Leiter des städtischen Feuerwesens Oliver Hartl. Ohne Beanstandungen konnte das Neufahrzeug seinen niederbayerischen Bestimmungsort ansteuern.

Mit der Weihe des neuen Einsatzfahrzeuges und der Übergabe seiner Schlüssel durch die Stadt folgt der letzte Schritt vorgegebener offizieller Maßnahmen zum Schutz der Bürger in Thundorf und Umgebung. Im Sicherheits- und Rettungssystem der Stadt schließt sich eine Lücke mit dieser Anschaffung, die der Einsatzvielfalt im Feuerwesen gerecht werden soll.

Seit 1888 in Katastrophenfällen da

Seit 1888 können Thundorfer Bürger auf die Hilfe der örtlichen Feuerwehr bei Katastrophenfällen zurückgreifen, stellte 2. Kommandant Markus Friedl heraus. Dem Einsatzverhalten von früher mit Saug- und Druckspritze steht ein hohes Maß an hochwertiger Effizienz gegenüber, die der in Not geratene Hilfesuchende von einst zu schätzen gewusst hätte. Eigentlich sollte die offizielle Übergabe des Löschfahrzeuges schon 2021 erfolgen. Corona geschuldet verlegten die Verantwortlichen die Übergabefestivität auf dieses Jahr. "Bislang ist Gott sei Dank keine Notfallsituation eingetreten, die uns zu einer Hilfeleistung gerufen hätte", freute sich Kommandant Mario Gaida – denn ganz ohne Segen, na ja!

Den erteilte Pfarrer Christian Altmannsperger dem neuen LF 10 im Anschluss an den feierlichen Festgottesdienst. In seiner Ansprache hob der Pfarrer die Bedeutung des Lebens in Gemeinschaft hervor, das Geben und Empfangen fordert. Und es bedeute Abhängigkeit von einander, sich um einander zu sorgen, so der Geistliche. Gerade die Feuerwehr im selbstlosen Einsatz sei auf Solidarität angewiesen im Verhalten bei Einsätzen.

40000 Euro Zuschuss

Stellvertretender Landrat Roman Fischer sah die vom Kreistag bewilligte finanzielle Unterstützung von 40000 Euro zum Erwerb des Löschfahrzeuges gut angelegt. Die Bürgermeisterin stellte in ihrem Grußwort die Hürden des Zustandekommens der Auftragsvergabe in den Fokus, die mit Kompetenz und harmonischer Zusammenarbeit zwischen Stadt und Ortswehr eingeleitet, auf den Weg gebracht und nun bei einer würdigen Feier abgeschlossen werden konnte. Ihr Vergelt’s Gott erging an alle, die sich zum Wohle der Dorfgemeinschaft im ehrenamtlichen Einsatz verdient machen und gemacht haben.

Abschließende Gruß- und Dankworte erstattete Feuerwehrvorsitzender Michael Gaida den teilnehmenden Feuerwehren aus dem Unterkreis der Bezirksinspektion Deggendorf mit KBM Xaver Altschäfl, den Ehrengästen Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, stellvertretendem Landrat Roman Fischer, Stadtrat Robert Kröll, der Festmutter Brigitte Sedlmeier, den Kreisbrandmeistern Manfred Ziegler und Christoph Thiele, dem Feuerwehrbeauftragten der Stadt Oliver Hartl, dem Kirchenchor unter der Leitung von Sabine Sedlmeier und der Partner-Wehr Blaibach.

Bei Kaffee und Kuchen konnten sich nachmittags Interessenten außerdem die Handhabung eines Defibrillators aneignen.

− as