Landkreis Dingolfing-Landau
Neues Angebot für süchtige Jugendliche: Verein bietet Sprechstunden

03.03.2020 | Stand 19.09.2023, 6:49 Uhr |

Die Jugendsprechstunden werden betreut von Marina Lemberger (vorne von links), Philipp Bayer und Manuela Karl, Kerstin Dietzinger von der Kommunalen Jugendarbeit ist im Landratsamt zuständig. Für die jeweiligen Kommunen vor Ort waren die Bürgermeister Franz Gassner (Frontenhausen hinten links), Helmut Steininger (Landau hinten 2. von rechts) und Josef Pellkofer (Dingolfing, hinten rechts). Für Landrat Heinrich Trapp haben die Jugendsprechstunden einen "wichtigen Stellenwert in der Drogenprävention". −Foto: Manuel Birgmann

Im Landkreis gibt es ein neues Angebot im Kampf gegen Drogen: Der Verein "1:1" bietet in den Städten Landau und Dingolfing und im Markt Frontenhausen künftig jeweils einmal pro Woche zweistündige Sprechstunden für Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre an. Das Angebot ist kostenlos, anonym und vertraulich – es gibt eine Schweigepflicht. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Philipp Bayer und seine beiden Mitarbeiterinnen Marina Lemberger und Manuela Karl betreuen die Sprechstunden, alle drei sind studierte Sozialpädagogen. Am Dienstag stellten sie das Projekt bei einem Pressetermin im Landratsamt vor. Bayer erzählte, dass er Sprechstunden für drogenabhängige Jugendliche in Oberbayern angeboten habe, bevor er vor zehn Jahren nach Niederbayern gekommen sei. "Da habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass es so etwas in Niederbayern nicht gab."

Dabei sei genau diese Zielgruppe wichtig, so Bayer. Er zitierte eine Studie, wonach bis zu 40 Prozent aller Jugendlichen bis 24 Jahre schon einmal illegale Drogen genommen haben, viele davon seien beim ersten Mal erst 13 oder 14 Jahre alt. "Das sind oft eigentlich noch Dirndl und Buam", sagte Bayer. Viele Jugendliche hätten wenig Wissen über Drogen oder würden deren Wirkung und Abhängigkeitspotenzial unterschätzen, so Bayer.

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