Hofkirchen
Neuer Funkmast in Gsteinöd

Gemeinderat hat 2019 zugestimmt – Doppelt so hoch wie der bisherige

02.07.2021 | Stand 20.09.2023, 2:34 Uhr

Das Fundament für den neuen Masten ist schon gegossen. Er wird den alten Sendemasten, der nur ein paar Meter daneben liegt, um 20 Meter überragen. −Foto: Elsberger

Der Bau des neuen 5G-Funkturms in Gsteinöd bei Hofkirchen hat Anfang der Woche begonnen. Der Betonsockel ist gegossen. 40 Meter hoch wird der Sendemast auf der Wiese am Waldrand werden, sagt Hofkirchens Bauamtsleiterin Nicole Bauer.

Im Dezember 2019 hatten die Hofkirchener Gemeinderäte einstimmig ihr Einvernehmen zum Funkmasten erteilt, im Oktober 2020 hat ihn das Landratsamt genehmigt. Trotzdem kam der Bau für die Gsteinöder offenbar überraschend, wie eine telefonische Umfrage in der Nachbarschaft zeigt. "Wir haben den Betonsockel gesehen und uns gefragt: Was wird das denn werden?", sagt eine Anwohnerin.

Ein Gsteinöder, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, hat Einspruch eingelegt. Er ist der Meinung, dass die Abstandfläche zu seinem Grundstück nicht eingehalten werde.

Der Weiler, der zum Markt Hofkirchen gehört, liegt direkt an der A3. Der 5G-Sendemast soll auf diesem Autobahnabschnitt die Telefonverbindung verbessern, für Autofahrer und für Rettungskräfte. Es gibt ein entsprechendes Programm der Bundesregierung, mit dem alle Lücken in der Mobilfunkversorgung entlang von Autobahnen geschlossen werden sollen. Bei dem Masten handelt es sich laut Bauamt um ein "privilegiertes Vorhaben". Deshalb dürfe ein solcher Sendemast auch im Außenbereich gebaut werden.

Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats kritisierte Christian Pauli, dass der Funkmast ohne weitere Information errichtet werde. Er hat 2019 dafür gestimmt. "Die Bagger sind angerollt, ohne dass vorher mit den Leuten gesprochen wurde." Die Gemeinde, aber auch die Funkturm GmbH, hätten auf die Anwohner zukommen müssen, findet Pauli.

Bürgermeister Josef Kufner: "Eine Baubeginnsanzeige wird dem Landratsamt mitgeteilt. Die kriegen wir dann nicht mehr ins Haus." So kam der Baubeginn für ihn ebenso überraschend wie für die Anwohner.

Gebaut wird der Funkmast neben dem alten 20 Meter hohen Sendemasten. Was mit diesem Masten passiert – ob er stillgelegt oder abgebaut wird – gehe aus dem Bauantrag nicht hervor, heißt es im Bauamt.