Neuer Dorfladen lässt sich nicht unterkriegen

Geschäft öffnet mitten in der Pandemie – Langer Genehmigungskampf mit Landratsamt von Erfolg gekrönt

23.02.2021 | Stand 23.02.2021, 4:00 Uhr

Freuen sich, dass es endlich losgeht: Die Betreiberinnen des Dorfladens Regina Heudecker-Reiser und Astrid Frodl. −Foto: Brigitte Janoschka

Ainring. "Natur Sach" – Guads von dahoam, so heißt das Motto des neuen Dorfladens, der am Donnerstag, 25. Februar, am alten Schulhaus 3 in Ainring eröffnet. Coronabedingt startet das Angebot ohne äußere Feierlichkeiten, aber mit einer großen Menge an Engagement, Leidenschaft, Überzeugung und Motivation der beiden Betreiberinnen Regina Heudecker-Reiser und Astrid Frodl, die mit kaufmännischen Qualifikationen und Führungskompetenzen im Einzelhandel punkten wollen.
Waren aus der Region und ausgewählte Bio-Produkte sind ebenso im Sortiment wie Handwerkliches, das regionale Erzeuger nach Rücksprache in diesem Laden anbieten können. Geworben wird mit fairen Preisen, einem guten Gewissen, sowie mit natürlichen und gesunden Produkten, die direkt vom Erzeuger kommen. Nachhaltigkeit und Qualität haben sich die beiden Frauen ebenso auf ihre Fahnen geschrieben wie Beratung, Kundenkontakt und Geselligkeit, denn ihr Laden soll auch ein Treffpunkt im Ort sein. Es gibt eine kleine Kaffee-Ecke, und im Sommer können die Kunden sogar draußen den Kaffee in der Natur genießen. Individuelle Wünsche der Kunden werden erfüllt, so dass man nicht genormte Mengen kaufen muss.
Mit ihrem Ladenkonzept wollen sich die Betreiberinnen klar von den Supermärkten und Discountern abgrenzen. Ihnen ist die Wertschätzung der Natur wichtig – ein Gedanke, mit dem die beiden Frauen auch ein bewusstes Konsumverhalten unterstützen wollen. Es kommt ihnen entgegen, dass sich durch die Corona-Pandemie viele Menschen auf den Wert regionaler Produkte zurück besinnen.

Hersteller im Umkreis von 60 Kilometern

Heudecker-Reiser und Frodl unterstützen Bauern und Hersteller im Umkreis von 60 Kilometern. So kaufen sie zum Beispiel das Fleisch vom Paul-Bauernhof in Gausburg bei Surheim, den Ziegenkäse von einem Bauern in Fridolfing, die Nudeln und Eier vom Hofhammer Hofladen in Teisendorf, das Mehl von der Surmühle, Gemüse und Obst vom Ökohof Feldinger in Wals und die Gewürze von der Chiemgauer Genussmanufaktur. Mit dem Umbau der Räumlichkeiten angefangen haben sie im September 2020. Da die Örtlichkeit als Eisdiele deklariert war – niemand weiß mehr, wann dort überhaupt Eis verkauft wurde – musste im Oktober beim Landratsamt eine Umnutzungs-Änderung beantragt werden. Ungefähr vor drei Wochen traf nach langen Telefonaten endlich die Genehmigung ein. Eigentlich sollte der Dorfladen schon im Januar eröffnet werden. Deprimiert und niedergeschlagen seien sie gewesen, aber sie haben sich nicht unterkriegen lassen, erzählt Regina Heudecker-Reiser und fügt hinzu, dass sie sich freuen, die Kinder der Gemeinde miteinzubeziehen, die die Schaufenster-Deko gestalten dürfen. Im Fasching konnten die Spaziergänger die Clowns des Kindergartens St. Raphael bewundern. Die Oster-Deko kommt dann von den Trachtenkindern.
Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 8 bis 13.30 Uhr und am Donnerstag und Freitag zusätzlich von 15 bis 18 Uhr.
Eine Kontaktaufnahme ist unter ✆ 08654/485512 oder per Email an natursach@gmx.de möglich.