Zu einer Informationsveranstaltung in Sachen Kindergarten St. Nikolaus hatte die Gemeinde Oberpöring am Mittwochabend ins Gasthaus Frank eingeladen. Dabei konnte Bürgermeister Thomas Stoiber auch die neue Kindergarten-Leiterin Judith Graser vorstellen.
Stoiber ging eingangs seiner Ausführungen kurz auf die jüngste Vergangenheit ein, in der der Kindergarten eine schwere Zeit durchlaufen musste. Corona und ein Personalwechsel führten zu Engpässen. Die Personalknappheit auf dem Stellenmarkt erschwerte die Wiederbesetzung der frei gewordenen Stellen. Dies hatte unter den Eltern zu Unzufriedenheit geführt.
Viele Probleme bereits gelöst
In der Zwischenzeit, so der Bürgermeister, konnten diese Probleme in Zusammenarbeit mit der Caritas, dem Träger der Einrichtung, weitgehend gelöst werden. Künftig übernimmt Frau Judith Graser die Leitung der Einrichtung. Sie wird unterstützt von der Erzieherin Gisela Kröll, der Fachkraft Astrid Artmann, Kinderpflegerin Manuela Waldherr, Kinderpflegerin Natascha Berglehner sowie den Praktikantinnen Jasmin Fleischer und Sina Friedenberger. Die Stelle einer weiteren Kindererzieherin konnte trotz mehrfacher Ausschreibung bisher noch nicht besetzt werden. Die Suche läuft aber weiter. Angesichts der Problematik auf dem Arbeitsmarkt, sieht man sich gezwungen, die Kinder der Kinderkrippe vorübergehend in den anderen Gruppen mit zu betreuen.
Die schwierige Situation ist bekannt: Stoiber nannte einige Beispiele aus der Tagespresse zur dramatischen Unterversorgung in der bayerischen Kindertagesbetreuung, den immer längeren Wartelisten für einen Kitaplatz und den zunehmenden Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Im Freistaat fehlen in den Kitas 46000 Erzieher. Dass sich folglich die Wiederbesetzung von offenen Stellen äußerst schwierig gestaltet, liege auf der Hand. Die Caritas als Träger dafür zu kritisieren, dass offene Stellen nicht sofort besetzt werden können, finde er nicht angebracht und nicht nachvollziehbar.
41 Kinder in der Kinderkrippe
Im beginnenden Kindergartenjahr werden im Kindergarten und und in der Krippe 41 Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren in zwei Gruppen betreut, wobei Judith Graser die Sonnenscheingruppe und Astrid Artmann die Regenbogengruppe leiten wird. Die pädagogischen Anforderungen durch die Altersmischung und entsprechende konzeptionelle Maßnahmen wurden mit der Aufsichtsbehörde abgestimmt. Der Betreuungsschlüssel liegt bei 10,08. Vom Elternbeirat vorgebrachte Kritikpunkte wurden im April in persönlichen Gesprächen in der Gemeindeverwaltung aufgenommen.
Die Leitung ist, nach persönlichem Gespräch mit den Bürgermeistern im April, krankheitsbedingt langfristig ausgefallen. Um den Ausfall von Wiebke Perz und weitere kurzfristige Krankheitsausfälle schnellstmöglich zu kompensieren , erklärte sich freundlicherweise Personal aus benachbarten Kindergärten zu einem übergreifenden Einsatz bereit. Zudem konnte eine kommissarische Leitung eingesetzt werden. Zum neuen Kindergartenjahr konnte die neue Leiterin, Judith Graser, angestellt werden.
Stefan Seiderer von der Caritas-Zenrale, zuständig für 88 Caritas-geführte Kindergärten im Bistum Passau, kam zu einer ersten Besprechung in die Gemeinde. Im Vordergrund stand hier das Thema Personal-Nachbesetzung. Auch die Erstattung von ausgefallenen Betreuungsstunden wurde geregelt. Die Gemeinde, Abteilungsleitung und Regionalleitung werden sich bis auf weiteres monatlich über die aktuellen Themen austauschen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat außerdem Andrea Stadler zur Kindergartenbeauftragten gewählt. Sie soll den ständigen Kontakt zwischen Kindergarten und Gemeinderat pflegen.
Die Pfarrkirchenstiftung Oberpöring hatte 2018 die Trägerschaft für den Kindergarten St. Nikolaus Oberpöring abgegeben. Seitdem ist die Caritas der Träger. Der Vertrag mit der Caritas läuft bis Dezember 2024. Eine langfristige Zusammenarbeit wird angestrebt. Die Verträge wurden entsprechend ausgearbeitet.
Der Bürgermeister zeigte sich davon überzeugt, dass die Schwierigkeiten der Vergangenheit angehören und man zuversichtlich in die Zukunft blicken kann. Oberstes Ziel sei es, den Kindern ein angenehmes Umfeld zu schaffen, in dem sie sich positiv entwickeln können. Den Angestellten solle ihre Arbeit zum Wohle der Jüngsten an einem positiven Arbeitsplatz gefallen. Abschließend stellte Bürgermeister Stoiber fest: Corona-Einschränkungen, mehrere personelle Änderungen im Kiga-Team und die angespannte Personalbeschaffungssituation ermöglichten leider keinen für alle zufriedenstellenden Kindergartenablauf im vergangenen Jahr.
Den Betreuern und Eltern werde einiges abverlangt. Zur Veranstaltung konnte der Bürgermeister neben zahlreichen Eltern auch die Gemeinderäte und Rektor Markus Steinhuber begrüßen. An dieser Stelle dankte er für das weitgehende Verständnis in dieser schwierigen Phase. Gemeinde und Caritas sind überzeugt, dass die Herausforderungen gemeinsam bewältigt werden können, die ersten Schritte auf diesem Wege seien erfolgreich absolviert. Mit einem herzlichen Dank an das alte und neue Kiga-Team und dem Versprechen auf bestmögliche Unterstützung durch die Gemeinde schloss er seine Ausführungen.
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