Interaktive Grafik
Neue Forschung: So alt ist ein Hund in Menschenjahren

08.07.2020 | Stand 08.07.2020, 12:47 Uhr

−Grafik: dpa

Die weit verbreitete Faustregel zum Alter von Hunden, wonach ein Jahr in etwa sieben Menschenjahren entspricht, halten US-Forscher für ziemlich falsch.

Denn Erbgutanalysen zufolge altern die Vierbeiner nicht in einem konstant schnelleren Tempo als ihre Herrchen, schreiben Trey Ideker von der University of California San Diego und sein Team im Fachjournal "Cell Systems". Stattdessen altern junge Hunde besonders rasch im Vergleich zum Menschen, später verlangsamt sich der Alterungsprozess dann aber.



Die Forscher schlagen aufgrund ihrer Untersuchungen an 104 Labrador Retrievern eine kompliziertere Formel vor: "Menschenalter = 16 ln(Hundealter) + 31". Dabei handelt es sich um eine "logarithmische Funktion". Möchte man mit der Formel selbst rechnen, sollte man einen Taschenrechner nutzen, der die Taste "ln" (natürlicher Logarithmus) hat. Demnach wäre ein einjähriger Hund nicht mit einem sieben, sondern mit einem 31 Jahre alten Menschen vergleichbar, ein vier Jahre alter Hund mit einem 53 Jahre alten Menschen. Mit neun hätte ein Hund das Menschenalter von 66 Jahren erreicht.

Es sei wichtig, den Alterungsprozess von Hunden besser zu verstehen, erklärt Ideker. So nutzten Tierärzte oft noch die alte Sieben-Jahre-Regel und machen davon diagnostische und therapeutische Entscheidungen abhängig. Es müsse noch weitere Untersuchungen geben. So sei die neue Formel nur auf Grundlage der untersuchten Labrador Retriever entstanden. Für andere Hunderassen mit niedrigerer oder höherer Lebenserwartung könnte sie abweichen.

− dpa