Verkehr im Herbst
Nebel in Bayern: Darauf müssen Autofahrer achten

13.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:43 Uhr

Was Autofahrer bei Nebel beachten müssen, haben wir im Artikel zusammengefasst. −Symbolbild: dpa

Von Nina Foerster

Egal ob in der Früh oder am Abend – einen ungeliebten Begleiter haben Autofahrer im Herbst des Öfteren: den Nebel. Sehen und gesehen werden ist hier die Devise.



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Wie kommt man trotz dichter Nebelsuppe sicher durch die nebeligen Monate und welche Regelungen gibt es hinsichtlich der Nebelschlussleuchte und Geschwindigkeitsbegrenzungen - all das haben wir zusammengefasst.

Für den Fall, dass die Wolkenwand mal wieder besonders dicht ist und man kaum noch die Hand vor Augen sehen kann, haben Autohersteller Hilfsmittel verbaut. So können beispielsweise die Nebelscheinwerfer Abhilfe schaffen. Montiert sind diese vorn am Auto und zwar meist deutlich tiefer als die regulären Scheinwerfer – deshalb vergrößert sich der Winkel zwischen der Strahlrichtung der Nebelscheinwerfer und dem Blick des Autofahrers und somit auch die Sicht. Benutzt werden dürfen die Nebelscheinwerfer allerdings nur, wenn Nebel, Schnee oder Regen die Sicht erheblich einschränken. Der ADAC erklärt, dass Nebelscheinwerfer zusätzlich zum Abblendlicht oder stattdessen verwendet werden können.

Wann darf ich die Nebelschlussleuchte einschalten?

Neben Nebelscheinwerfern besitzen alle modernen Autos auch noch die Nebelschlussleuchten. Sie dienen laut ADAC dazu, den nachfolgenden Verkehr zu warnen oder früher sichtbar zu sein – deshalb dürfen sie auch innerorts eingesetzt werden. Die Leuchte ist in etwa 40 Mal stärker als die regulären Schlussleuchten. Angebracht sind sie hinten am Auto. Verwendet werden dürfen sie aber nur, wenn durch Nebel die Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt. Wird die Leuchte bei besserer Sicht eingesetzt, wird der nachfolgende Verkehr geblendet.

Wann droht ein Bußgeld?

Der ADAC gibt zu bedenken, dass bei falscher Verwendung der Nebelschussleuchte ein Verwarngeld in Höhe von 20 Euro anfällt. Werden dadurch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet oder kommt es gar zu einem Unfall, liegt das Verwarnungsgeld bei 25 beziehungsweise 35 Euro, so die Experten weiter. Lässt der Fahrer die Nebelschlussleuchte trotz Nebels und weniger als 50 Metern Sicht aus, droht allerdings kein Bußgeld. Bei der Nutzung der Leuchte handelt es sich nämlich um eine Soll-Vorschrift, das Einschalten der Leuchte ist keine Pflicht.

Ist die Sicht eingeschränkt und die Nebelschussleuchte im Einsatz, tritt automatisch noch eine weitere Regelung in Kraft. Bei Sichtweiten unter 50 Metern erlaubt der Gesetzgeber eine Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h. Diese Distanz kann man gut an den schwarz-weißen Leitpfosten am Straßenrand ablesen – auf Landstraßen und Autobahnen sind sie exakt in diesem Abstand aufgestellt. Wer zu nah auffährt, riskiert, dass er seinem Vordermann bei einem plötzlichen Bremsmanöver hinten reinfährt. Deshalb empfehlen Experten bei Nebel den Abstand zu vergrößern, um so rechtzeitig reagieren zu können.

Scheibenwischer regelmäßig austauschen

Sehen und gesehen werden, ist bei Nebel wichtiger denn je. Umso wichtiger ist es, im Herbst dreckige Scheiben und Scheinwerfer-Gläser regelmäßig von außen und innen zu reinigen. Bei dieser Gelegenheit bietet es sich auch an, die Scheibenwischergummis zu überprüfen und gegebenenfalls zu ersetzen.

Apropos sehen: Der ADAC rät bei längeren Fahrten im Nebel zu mehr Pausen. Denn das Fahren bei Nebel fördert die Konzentration stärker als sonst, die Augen ermüden dadurch schneller. Das Radio sollte leiser oder ganz ausgedreht werden, damit sich die Autofahrer vollends auf die Straße konzentrieren können.

Was ist Nebel eigentlich?

Das Wort Nebel kommt aus dem Griechischen und Lateinischen und bedeutet Wolke. Und nichts anderes ist Nebel. Nebel ist im Prinzip eine Wolke, die Bodenkontakt hat. Er entsteht, wenn sich mit Wasserdampf gesättigte Luft abkühlt. Denn dann kondensiert die Luft, die Luftfeuchtigkeit schließt sich zu immer größeren Tropfen zusammen und wird somit sichtbar. Dieses Phänomen tritt vor allem im Herbst und zu Beginn des Winters auf, wenn sich die Luft abkühlt und Feuchtigkeit aus dem Erdboden aufsteigt. Weil kühle Luft immer zu Boden sinkt, bildet sich Nebel häufig in Tälern und Senken. Vor allem in feuchten Gegenden wie Seen, Flüssen oder Moorgebieten muss verstärkt mit den durchsichtigen Nebelschwaden gerechnet werden.