Berlin. Über manche Filme wird auch Jahrzehnte später noch gesprochen. Einer davon ist der "Tatort"-Krimi "Reifezeugnis" aus dem Jahr 1977. Seine Bekanntheit verdankt der Film nicht zuletzt Nastassja Kinski. Sie war damals noch ein Teenager – morgen wird sie nun 60 Jahre alt. Der Fernsehkrimi machte Kinski in Deutschland ziemlich bekannt. Später war sie innerhalb kurzer Zeit auch international ein Name. Sie drehte mit Regisseuren wie Wim Wenders ("Paris, Texas" 1984) und Roman Polanski (für "Tess", 1979, bekam sie einen "Golden Globe" als Nachwuchsstar), arbeitete für Modezeitschriften. Ihr Gesicht landete sogar auf dem Cover des Magazins "Time". Sie galt als die Schöne, die Verwegene. Mittlerweile ist es ruhig geworden um sie, es gibt kaum noch Auftritte und Interviews. Beim Festival in Locarno wurde sie 2017 mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Im Jahr zuvor tanzte sie bei "Let’s Dance".
Ihr Vater war Extrem-Schauspieler Klaus Kinski (1926-1991). Er stand nicht nur wegen Tobsuchtsanfällen in der Kritik. Tochter Pola machte nach seinem Tod Vorwürfe publik, ihr Vater habe sie jahrelang sexuell missbraucht. Und auch Nastassja Kinski erklärte, sie habe fürchterliche Angst vor ihm gehabt: "Er war ein Tyrann".
− dpa