Passau
Nächste Sperre wegen Hochwasserschutz an der Donau

Straße in Sulzsteg bis Ende 2022 komplett dicht – Zufahrt für Anlieger möglich – Tief baggern für Alu-Dämmbalken

15.02.2022 | Stand 22.09.2023, 2:41 Uhr

Das Material steht schon bereit, ab Mittwoch, 16. Februar, wird die Durchfahrt Sulzsteg gesperrt, die Zufahrt zur B 388 ist dann voraussichtlich bis Ende dieses Jahres dicht. −Foto: Bäumler/zema-medien

Am Mittwoch beginnt eine Vollsperre in Sulzsteg, die Zufahrt zur B 388 ist damit nicht mehr möglich – und das voraussichtlich bis Ende des Jahres, also mehr als zehn Monate lang. Die Umleitung läuft über die Schulbergstraße und die Schützenstraße. Die Zufahrt für Anlieger ist bis zur Baustelle möglich.

Denn er geht in die nächste Runde, der Hochwasserschutz an der Donau. Als nächste Etappe nimmt das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf diese Woche Sulzsteg in Angriff. "Wir müssen sperren, weil wir die Straße queren", erklärt Siegfried Ratzinger, stellvertretender Leiter des WWA. Diese Querung ist nötig, um den Sulzsteger Schutz anzuschließen an den bereits gebauten entlang des ZF-Geländes.

Die Sperren dort haben viele noch in Erinnerung – mit erhöhtem Blutdruck, denn sie sorgten für Staus und verstopfte Schleichwege in Grubweg und darüber hinaus. Bei der jüngsten Sperre mussten die Verkehrsteilnehmer von Mitte September bis Anfang Dezember Geduldsproben über sich ergehen lassen. Vorausgegangen war eine Monate lange Diskussion zwischen Stadt und WWA, ob weiträumig umgeleitet werden muss oder ob nicht eine Fahrbahnverschwenkung vor Ort an der Donau möglich sei. Das WWA setzte sich durch, die Umleitung erfolgte über Löwmühle und Hauzenberger Straße nach Kastenreuth und ab dort über die B12 stadteinwärts Richtung Ilzbrücke.

Dieser enorme Aufwand ist bei der jetzigen Maßnahme nicht nötig, der Verkehr auf der B 388 rollt voraussichtlich weitgehend unbehindert frei dahin.

"Um die Maßnahme durchführen zu können, muss die Straße Sulzsteg zwischen den Hausnummern 10 und 12 voll gesperrt werden", teilt das Deggendorfer Amt mit.
Dessen Vize-Chef erklärt auf PNP-Nachfrage, warum die Baustelle für den Rest des Jahres eingeplant ist: "Wir bauen ein Alu-Dammbalken-System, wie man es auch schon aus anderen Bereichen kennt; im Hochwasserfall sind die Elemente fünf Meter hoch. Dafür müssen wir aufwändig nach unten gründen, bis hinunter auf den Fels." Und dort unten wird‘s kompliziert, denn wie nahezu überall liegen auch unter der Sulzsteger Zufahrt alle Versorgungs-Leitungen: Trinkwasser, Telekommunikation, Strom, Kanal...

Und das seit Jahrzehnten, sodass die Bauleute auf alte Pläne vertrauen müssen, soweit vorhanden. Und wenn man eine Leitung gefunden hat, dann muss sie umverlegt werden – und das immer in Abstimmung mit den Leitungs-Berechtigten, also der Telekom, der Stadt und und und. "Wir dürfen ja keine fremden Leitungen anfassen", erklärt Ratzinger. In die Straße wird auch eine Pumpstation eingebaut.

Der nächste Streich werden dann die Hochwasserschutz-Abschnitte an der Oberen Donaulände, in der Magalettigasse sowie an der Gottfried-Schäffer-Straße. Am weitesten sind die Planungen für Donaulände und Magalettigasse. Bis dort gebaut wird, dauert es aber noch. Ein Baubeginn vor 2026 ist nicht zu erwarten."