Fridolfing
Nach Rücktritt auch Ehrung abgelehnt

24.09.2020 | Stand 20.09.2023, 1:41 Uhr

Josef Frech saß knapp 24 Jahre im Gemeinderat Fridolfing. −F.: red

In einem offenen Brief, gerichtet an Fridolfings Bürgermeister Hans Schild und Geschäftsleiter Robert Speigl, hat Ex-Gemeinderat Josef Frech (Ökoliste/Grüne) dargelegt, warum er eine Ehrung für seine 24-jährige Tätigkeit im Rat und Bauausschuss nicht annehmen werde. Diese wäre ihm heute Abend überreicht worden.

Zurückzuführen ist das auf einen Streit Juni vergangenen Jahres zwischen Frech, Bürgermeister und Geschäftsleiter, was schließlich dazu führte, dass Frech sein Gemeinderats-Mandat niederlegte (wir berichteten). In dem offenen Brief schreibt Frech, dass er aus seiner Sicht damals "völlig zu unrecht" beschuldigt wurde, gegen die Verschwiegenheitspflicht verstoßen zu haben. "Der Gegenstand war ein Sachverhalt der durch eine öffentliche Gerichtsverhandlung beim Landgericht Traunstein – Gemeindebürger ,N. N.’ gegen Gemeinde Fridolfing – öffentlich bekannt war und dass der Inhalt dieser Gerichtsverhandlung in einer Gaststätte öffentlich erzählt wurde", so Frech. Daraufhin habe er einen Antrag gestellt und darin aktuelle Informationen zu dem Fall in der nächstmöglichen Gemeinderatssitzung gefordert – und seine Parteikollegin davon informiert. "Es sei aber auch dahingestellt, ob man den Sachverhalt der Verschwiegenheits- und Geheimnispflichtverletzung nun subjektiv oder objektiv betrachtet. Es geht mir hauptsächlich um die Art und Weise, wie mir das Ganze vom Bürgermeister und vom Geschäftsleiter ohne vorheriges Gespräch oder vorherige Anhörung vorgeworfen wurde", schreibt Frech und zitiert Bürgermeister Hans Schild mit seinen eigenen Worten: "So geht man nicht miteinander um". Dieses nach eigener Aussage "Von-oben-herab" des Bürgermeisters habe Frech nach der langjährigen Zusammenarbeit – mit den dazugehörigen, gelegentlichen Kontoversen – nicht akzeptieren können. "Was mich schließlich zu meinem Rücktritt bewogen hat."