Vor zwei Jahren geriet das Bezirksklinikum Straubing wegen Lockerungen in die Kritik – die Folge war eine grundlegende Umstrukturierung.
Viele Jahre war das BKH Straubing eine Insel für sich, eine Maßregelvollzugseinrichtung, die den gesetzlichen Auftrag hat, die Allgemeinheit vor psychisch kranken und suchtkranken Tätern zu schützen, von denen die Gefahr erneuter Straftaten ausgeht. Die Zielgruppe: Menschen aus ganz Deutschland. Bis 2019 lebten die Straubinger Bürger mit der Einrichtung, ohne sich groß Gedanken darum zu machen. Man fuhr eben daran vorbei, wenn man in den Zoo ging. Bis 2019 ein psychisch kranker Straftäter auf Lockerung klagte, Recht bekam und daraufhin mehrmals gelockert werden musste. Er erhielt das Recht auf begleiteten Ausgang.
Ein großer öffentlicher Aufschrei war die Folge, wurde doch beim 1990 abgeschlossenen Bau der Einrichtung der Stadtspitze versprochen, es werde nie ein Patient Lockerungen erfahren. Diese besonderen Umstände haben einen Prozess der Umstrukturierung am BKH Straubing ins Rollen gebracht. Von einer Sondereinrichtung für Patienten mit besonders schwerwiegenden Fällen aus ganz Deutschland wird das Krankenhaus Schritt für Schritt zu einer Einrichtung für Patienten aus Niederbayern. Das bedeutete auch, dass mancher, der lange in der Einrichtung lebte, gehen musste, sagt Prof. Dr. Joachim Nitschke, der neue ärztliche Direktor: "Wir haben die Patienten, für die wir nicht mehr zuständig sind, in andere Kliniken verlegt. Seit Beginn meiner Tätigkeit waren dies 50 Patienten
