Reaktion
Nach Hundebiss in Landshut: Peta fordert Hundeführerschein in Bayern

15.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:32 Uhr

Ein Hundeführerschein für Bayern? Das fordert zumindest Peta. −Symbolbild: dpa

Nach der Attacke eines Hundes auf eine 32-jährige Frau am vergangenen Mittwoch in Landshut hat die Tierrechtsorganisation Peta jetzt den Fall aufgegriffen - und fordert einen Hundeführerschein in Bayern.



„Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier“, lässt sich Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta, in einer Mitteilung zitieren. Und weiter: „Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix’ ist.“

Theorieteil schon vor dem Kauf eines Hundes

Bei einem Hundeführerschein sollen künftige Hundebesitzer schon vor dem Kauf eines Tieres einen Theorieteil absolvieren. Nach dem Vorbild Niedersachsens, das laut Peta bereits 2013 als erstes deutsches Bundesland solch einen Sachkundenachweis für Hundehalter verlangt, soll das künftig auch in Bayern so werden, lautet der Wunsch. „Dort ereigneten sich nach drei Jahren nachweislich weniger Vorfälle“, heißt es in der Mitteilung der Tierrechtsorganisation. Auch in Berlin sei man seit 2017 aufgefordert, sich vor dem Aufnehmen eines Tieres die notwendigen Kenntnisse anzueignen. „Einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2016 zufolge spricht sich mit 65 Prozent eine deutliche Mehrheit der Deutschen für einen Sachkundenachweis für Hundehalter und Halterinnen aus“, heißt es.

Laut Peta hätte ein verpflichtender Hundeführerschein einen weiteren Vorteil: „Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt ‘angeschafft‘ wurden.“

− kse