Schneizlreuth
Nach Engerling-Plage: Erste Hilfe für die Milchbauern am Jochberg

10.08.2019 | Stand 19.09.2023, 7:14 Uhr

Knapp 30 gespendete Futterballen trafen am Donnerstagmittag bei Ludwig Hinterseer ein. Die nächste Fuhre ging zum Hof von Martin Kecht. −Fotos: Molkerei Berchtesgadener Land

Akuthilfe gab es für die von der Engerling-Plage gebeutelten Naturland-Bauern Ludwig Hinterseer und Martin Kecht am Jochberg (wie mehrfach berichtet): 50 gespendete Ballen Heu und Silo kamen am Donnerstag bei den Landwirten an – und das war erst der Anfang. 55 Bio-Bauern aus dem Berchtesgadener Land und dem Landkreis Traunstein beteiligen sich an der von der Molkerei Berchtesgadener Land initiierten, unbürokratischen Hilfsaktion. Allesamt spenden knapp 350 Futterballen im Wert von mehr als 15000 Euro, berichtet die Molkerei in einerPressemitteilung.

Bei einem Treffen vor Ort hatten die beiden Nebenerwerbsbauern dem Geschäftsführer der Molkerei Berchtesgadener Land, Bernhard Pointner, die ausweglose Situation geschildert. Die beiden wussten weder, wie sie der Engerling-Plage Herr werden konnten, noch was sie bald ihren Kühen füttern sollten. Tag für Tag waren die Futterreserven für die Tiere geschwunden. Angesichts brauner Flächen statt grüner Wiesen waren die beiden gezwungen, die Kühe und Kälber im Stall zu lassen, hatten bereits das für den Winter vorgesehene Heu gefüttert. Ein Ende dieser Misere ist nicht in Sicht – und das bereits vor der sich nun weiter zuspitzenden Situation durch den starken Regen in den vergangenen Tagen. Pointner hatte den beiden unbürokratische Erst-Hilfe zugesagt, diese kam am Donnerstagmittag angefahren.

Gleich nach dem Besuch am Hof von Ludwig Hinterseer ging ein Schreiben von der Molkerei an die Bio-Bauern der Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein mit der Bitte, nach Möglichkeit Futter für die beiden zu spenden. Wie vom Geschäftsführer und den Vorständen der Molkerei vermutet, waren die angeschriebenen Bauern sofort dabei, ihren Kollegen zu helfen. Insgesamt 55 Bio-Bauern aus der Region boten postwendend ihre Hilfe an.

− red

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