St. Georgen
Nach AfD-Veranstaltung mit Höcke: Wirt wehrt sich gegen Nazi-Vorwurf

06.09.2018 | Stand 21.09.2023, 0:56 Uhr

Dorfwirt Heinz Springer will die Vorwürfe gegen ihn nicht auf sich sitzen lassen und ging deshalb gestern an die Öffentlichkeit. −Foto: hr

Dorfwirt Heinz Springer aus St. Georgen (Lkr. Traunstein) wehrt sich gegen die Vorwürfe, er sei ein "Nazi-Wirt", wie es am Montagabend Demonstranten gerufen haben, weil er der AfD den Saal für die Veranstaltung mit deren Hauptredner Björn Höcke zur Verfügung gestellt hatte. "Ich habe denen nur in der Not ausgeholfen, und jetzt muss ich mich beschimpfen lassen, weil ich jemandem einen Gefallen getan habe", ärgert sich Springer. Er betont, dass er mit der Politik der AfD nichts am Hut habe. Und: Er hat abgelehnt, dass am Freitag die AfD erneut eine Veranstaltung in seinem Saal durchführt.

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Wie Springer betont, sei er CSU-Mitglied und habe an der Veranstaltung am Montagabend im Saal gar nicht teilgenommen. Nach der Absage der Wirtin in Aufham sei er am Montag gegen 13 Uhr im Fitness-Studio von einem langjährigen Gast seines Lokals angesprochen worden, ob er der AfD den Saal für die Veranstaltung kurzfristig zur Verfügung stellen könne: "Ich bin dann eingesprungen, aber als es dann solche Ausmaße angenommen hat mit den vielen Polizisten, das war mir unangenehm."

Schon am Montagabend hatte er betont, dass es als Wirt nun mal sein Geschäft sei, Parteien einen Raum für deren Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Erst vor drei Wochen habe er die Grünen in Pertenstein bewirtet, und vor zwei Wochen seien die Freien Wähler bei ihm zu Gast gewesen. Doch seit Montag sieht er sich massiven Vorwürfen ausgesetzt, die ihm am Telefon und per E-Mail gemacht würden. Was zudem im Internet geschrieben werde, verfolge er gar nicht: "Ich will nur meine Ruhe haben."

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