Landshut
Mutter und Sohn spionieren Nachbarn aus - verurteilt

27.10.2017 | Stand 27.10.2017, 10:12 Uhr

Ein Jahr und drei Monate Haft auf Bewährung - das ist die Strafe für Mutter und Sohn. −Symbolbild: dpa

Weil sie jahrelang ihre Nachbarn ausspioniert haben, sind eine Frau, 77, und ihr Sohn, 46, im Landshuter Stadtteil Hofberg zu Freiheitsstrafen von einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

Von ihrem Fenster aus beobachtete die Frau die Nachbarn und hielt deren Verhalten akribisch in Aktenordner fest: Wer wann nach Hause kam, wer wann zum Sport ging und wer wann wen traf. Der Sohn fotografierte die Nachbarn und lieferte der Frau so das Bildmaterial für ihre Überwachungsarbeit.

Ein Jahr und drei Monate auf Bewährung für die beiden wegen "Nachstellung" - das ist jetzt die Strafe für ihr Verhalten. Die Staatsanwaltschaft hatte laut Gerichtssprecher Markus Brümmer, dem ständigen Vertreter des Direktors des Landshuter Amtsgerichts, sogar eine Strafe ohne Bewährung gefordert. Der Richter sagte Medienberichten zufolge in der Urteilsbegründung: "Sie sind wie der Blockwart in der ehemaligen DDR."

In der Bewährungsauflage wird festgehalten, dasss den beiden jeglicher mittelbarer und unmittelbarer Kontakt zu ihren Nachbarn untersagt ist. Sie dürfen sie weder ansprechen, noch anrufen, noch fotografieren oder sich auf ihren Grundstücken aufhalten. Sollte es zu einem zufälligen Treffen kommen, haben sie sich "unverzüglich" zu entfernen.

− red