Kinder ungesichert transportiert
Mutmaßlicher Menschenschlepper in Landshut vor Gericht

03.03.2022 | Stand 03.03.2022, 11:44 Uhr

Ein mutmaßlicher Mitorganisator von Flüchtlingsschleusungen nach Deutschland muss sich von Donnerstag (9 Uhr) an vor dem Landshuter Landgericht verantworten.



Laut Anklage soll der 23-Jährige maßgeblich an einer Schleusung beteiligt gewesen sein, bei der Anfang April des vergangenen Jahres 24 Menschen aus dem Irak und Syrien mit einem Lastwagen nach Niederbayern gebracht wurden.

Kinder ungesichert auf der Ladefläche

Nach Angaben der Ermittler mussten sich die Flüchtlinge, darunter sieben Kinder, auf der langen Fahrt von der Türkei bis Deutschland dicht gedrängt und ungesichert auf der Ladefläche eines Sattelschleppers aufhalten. In der Nähe von Deggendorf wurde die Gruppe abgesetzt. Der Angeklagte habe dann die Weiterfahrt koordinieren sollen.

In der Anklage sind noch eine Reihe weiterer Schleusungen aufgeführt. Teilweise soll sich der 23-Jährige auch um die Weiterleitung des Geldes der Menschenschlepper gekümmert haben. Der Mann soll dafür an einem illegalen Zahlungssystem beteiligt gewesen sein, das aber auch in anderen Fällen für internationale Finanztransaktionen genutzt worden sei. Rund 255.000 Euro soll der Angeklagte so weitergeleitet haben.

Urteil Mitte März

Seit Mai sitzt der syrische Staatsangehörige, der zuvor in Schwerte im Ruhrgebiet lebte, in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage geplant, ein Urteil könnte am 11. März fallen.

− dpa