Tittmoning
Mühlen und Wasserkraft − Kampfabstimmung um Kulturprojekt

08.10.2022 | Stand 20.09.2023, 5:45 Uhr

Waltraud Jetz-Deser – hier vor der Keil-Mühle – kämpft für die Umsetzung der Idee eines Kulturwanderweges zum Thema Wasser in Tittmoning. −Foto: Josef Standl

Von Prof. Mag. Josef A. Standl

Wasser war bereits großes Thema Tittmonings bei den Planungsüberlegungen zur Landesgartenschau. Dieses Thema wird auch schon seit geraumer Zeit verfolgt und nun lag dem "Stadtparlament" ein Antrag von Bürgermeister Andreas Bratzdrum vor, das Mühlenprojekt "Klapperdiklapp – Erlebnisweg zum Thema Mühlen und Wasserkraft in Tittmoning" voranzutreiben. Es ging um die Umsetzung, Finanzierung und das weitere Vorgehen. Es ergaben sich zahlreiche Pro- und Kontrameldungen und dies ging quer durch die Fraktionen, was man auch innerhalb der CSU erkennen konnte, die mit zwei Stimmen dafür und fünf Stimmen dagegen stimmte. Insgesamt entschied aber die Mehrheit für das Projekt. Mit zwölf Stimmen dafür und acht Stimmen dagegen ging die Kampfabstimmen für die Verwirklichung aus.
Der Bürgermeister hatte die umfangreiche Sitzungsvorlage eingebracht und die Initiatorin dieses Kulturprojektes, Waltraud Jetz-Deser, untermauerte das Vorhaben mit einer Power-Point-Präsentation sehr illustriert. Beide standen sodann in der umfangreichen Debatte Rede und Antwort. In der Diskussion brachte sich vor allem neben dem Bürgermeister Dirk Reichenau von der SPD-Fraktion positiv ein, der darin die Bedeutung des Wassers für Tittmoning sichtbar gemacht sah. Hans Glück von den Grünen berichtete, dass er schon vor Jahren darin ein gutes Projekt sah, zumal sich dafür viele Ehrenamtliche einsetzen. Gegenwind kam von der CSU-Fraktionsführerin Annemarie Dandl, die Vorsicht bei der Umsetzung von Projekten in diesen finanziell unsicheren Zeiten anmahnte, Franz Maier und Markus Sailer stimmten allerdings für das Vorhaben. Fraktionsführerin Ute Sesselmann von "mitBürger" und Barbara Danninger monierten die Finanzierungsfrage.
Die Idee für das Projekt kam aus verschiedenen Teilen der Bürgerschaft. Auch weiterhin werden die Bevölkerung, der Historische Verein, der Ortsheimatpfleger sowie das Museum Rupertiwinkel mit Gerbereimuseum eingebunden, berichtet Initiatorin Waltraud Jetz-Deser.
Zur Finanzierung. Folgende Maßnahmen sollen mit LEADER-Mitteln gefördert werden: Planung, Einrichtung von etwa 15 Informations- und Mitmachstationen entlang der Mühlenstraße in Tittmoning bzw. Anbringung von kleinen Informationstafeln an den ehemaligen Mühlen. Die Beschilderung des Rundwegs sowie die Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Printmedien, "Soziale Medien") wird von der Initiatorengruppe getragen. Die Ausführung des Beschilderungskonzepts ist mit dem beauftragten Büro für städtebauliche Beratung abzustimmen und im Ausschuss für Stadt- und Dorfentwicklung festzulegen. Das weitere Vorgehen bis zur Bewilligung und Vergabe der erforderlichen Leistungen ist mit der LEADER-LAG "Traun-Alz-Salzach" abzustimmen. Gemäß vorliegender Kostenschätzung vom Juli 2022 ergeben sich Bruttokosten in Höhe von 65000 Euro, wovon die LEADER-Förderung und die Aufwendungen der Stadt Tittmoning rund 27500 Euro je die Hälfte der Nettokosten betragen.