Moos
Moos will gut 3 Millionen Euro investieren

29.03.2022 | Stand 29.03.2022, 18:38 Uhr

Die größte Investition der Gemeinde Moos wird der Bau des neuen Kindergartens. –Visualisierung: Planungsbüro Hoffmann/Roidner

Mit öffentlichen und privaten Haushalten ist es so eine Sache: Im heimischen Kühlschrank findet mancher Haushaltsreste, weil er zu viel Geld ausgegeben hat. In kommunalen Haushalten hingegen versteht man darunter nicht ausgeschöpfte Ausgabenansätze, die unter bestimmten Voraussetzungen ins nächste Haushaltsjahr übertragen werden können.

In der Gemeinde Moos belaufen sich die Haushaltsreste aus dem Jahr 2021 unterm Strich auf 738882,44 Euro. Größter Posten ist hier die Wasserversorgung Obermoos mit 360000 Euro. Buchhalterisch sind Haushaltsreste nicht ganz einfach und so wissen Bürgermeister Alexander Zacher und der Gemeinderat, was sie an Kämmerin Iris Heimlich-Memminger haben: Das versammelte Gremium klopfte nach dem Haushaltsvortrag mit den Knöcheln auf den Tisch und zollte der Kämmerin mit dieser Beifallsbekundung den verdienten Respekt.

Der Spruch "das bisschen Haushalt" stimmt bekanntlich nie und erst recht nicht in Corona-Zeiten. So ergab die Jahresrechnung 2021 ein Verwaltungshaushaltsvolumen von 5583729,76 Euro. Für 2022 sind im Verwaltungshaushalt 5130300 Euro angesetzt. Unter dem Strich hat die Gemeinde pandemiebedingt im Jahr 2021 weniger für Schulen und Kindergärten ausgegeben, aber auch die Mittel für Senioren und Kultur konnten mangels Veranstaltungen nicht abgerufen werden.

Anders bei den Gewerbesteuereinnahmen: Hier waren eine Million Euro angesetzt, eingenommen wurden 1213157,84 Euro. Mehreinnahmen gab es auch beim Einkommensteueranteil: Statt angesetzter 1,1 Millionen Euro flossen 1412053 Euro in die Gemeindekasse. Insgesamt können sich die Mooser laut Jahresrechnung 2021 über Mehreinnahmen von 638368,80 Euro freuen.

Für 2022 umfasst das Volumen des Vermögenshaushalts 6425000 Euro und liegt damit um 3266000 über dem Vorjahresansatz. Insgesamt plant die Gemeinde Moos im Haushaltsjahr 2022 Investitionsausgaben in Höhe von 3235700 Euro. Größte Posten sind hier der Neubau des Kindergartens mit 1731600 Euro, der Erwerb unbebauter Grundstücke (eine Million Euro), die Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens (40000 Euro) für die FF Moos sowie von Sirenenmasten, Dachsirenen und "Pager" für die Wehren Moos und Langenisarhofen. Die Leistungen der Gemeinde zum Hochwasserschutz schlagen mit 93000 Euro zu Buche.

Die Gemeinde plant, ein Darlehen über 3500000 Euro aufzunehmen. Das ist angesichts der ungewissen weltpolitischen Entwicklung gar nicht so leicht. Die Kommune muss abwägen, wie sich sowohl die Kreditzinsen, als auch die Strafzinsen entwickeln. Im schlimmsten Fall nähme man zu günstigen Zinsen den Gesamtbetrag als Darlehen auf, müsste dann aber Strafzinsen dafür zahlen, wenn das Geld zu lange als Guthaben auf dem Gemeindekonto liegt. Auch die Baupreisentwicklung macht die Planung sehr schwierig. So sieht das Programm für 2023 Investitionen in Höhe von 3220000 Euro sowie jeweils 670000 Euro für die Jahre 2024 und 2025 für den Kindergartenneubau vor.

Wie sieht es nun aktuell mit den Schulden in Moos aus? Zum 31. Dezember 2021 betrug der Schuldenstand der Gemeinde 750000 Euro. Pro Kopf sind das bei 2346 Einwohnern 319,69 Euro, mit denen jeder Bürger in der Kreide steht. Komfortabel sind die Rücklagen, die rechnerisch pro Einwohner 1127,98 Euro betragen.

"Wir haben gut gewirtschaftet", freute sich Bürgermeister Alexander Zacher und bedankte sich bei Kämmerin Iris Heimlich-Memminger für ihr Engagement. Die Gemeinderäte sahen das auch so und stimmten einmütig der Jahresrechnung 2021 sowie dem Haushaltsplan, der Haushaltssatzung und dem Finanzplan für die Jahre 2023 bis 2025 zu.

− mik