Regen
MOMENT MAL;

12.03.2021 | Stand 22.09.2023, 2:53 Uhr

−Foto: dpa

nein, Jubiläum wollen wir es jetzt nicht nennen, zu Jubel gibt es keinen Anlass. Gedenktag trifft es besser. Vor einem Jahr hat es die ersten Corona-Fälle im Landkreis Regen gegeben, und seit einem Jahr fühlt man sich oft wie im Film, und zwar im falschen.

Ein ganz kleiner Aspekt dabei ist der Einfluss dieser Pandemie auf die Sprache und auf die Wörter, die im Zusammenhang damit benutzt werden.

Der Begriff "Hotspot" hat eine ganz neue Bedeutung erhalten, und zwar keine positive. Und wenn der Internetanbieter das schon geahnt hätte, hätte er seinen Schaltkasten am Regener Stadtplatz wahrscheinlich nicht mit diesem Wort geschmückt. Klingt ein "Home-Office" schicker als ein "Heim-Büro", in dem immer ein wenig mitschwingt, dass man mit dem Rechner am (nicht abgeräumten) Küchentisch sitzt? Während des "Lockdown" – dieses Wort hat es sogar zum Anglizismus des Jahres 2020 geschafft.

Die "Tracking-App" funktioniert wg. Datenschutz genauso wenig wie die "Verfolger-Anwendung" auf dem Handy. Und bei "Handy" runzeln die Englisch-Muttersprachler die Stirn, weil es das Wort in ihrer Sprache gar nicht gibt. "Handy" ist eine gute deutsche Erfindung, angeblich aus dem Schwäbischen: "Hen di koi Schnürle dra?"

Dass "Click&Meet" die Rettung für den Einzelhandel bedeutet, das glaubt kaum noch jemand, ebenso wenig hat es "Click&Collect" für die gebeutelten Händler gerichtet. Aber für dieses C&-C-Wort hat uns Leserin Barbara Hintermair wenigstens eine schöne Übersetzung ins Bairische zukommen lassen: "Bstej’s und hoi’s".Michael Lukaschik