Gefühlsmäßig? "Sehr, sehr, sehr selten." Aber Thessy Ebertseder kann es auch genauer sagen, wie oft es vorkommt, dass es junge Landwirte aus dem hohen Norden Deutschlands ans andere Ende der Republik an die Höhere Landbauschule nach Rotthalmünster verschlägt. "Vor mehr als zehn Jahren hatten wir mal einen jungen Mann aus der Nähe von Hamburg, der bei uns Agrarbetriebswirtschaft studiert hat", sagt die Verwaltungsangestellte. Und jetzt haben sie ein echtes Mädel aus der Lüneburger Heide: Vivien Böttcher. "Sie ist heuer unsere Exotin", sagt Thessy Ebertseder. Aber eine solche will Vivien nicht bleiben: Sie liebt Bayern, Land und Leute möchte sie so schnell wie möglich kennenlernen.
Auch wenn sie jetzt noch ein bisschen "fremdelt". "Ich bin die einzige Frau in meiner Klasse", erzählt sie. In ihrer Ausbildung zur Landwirtin und zur staatlich geprüften Wirtschafterin hat sie wenigstens mit drei, vier anderen Geschlechtsgenossinnen die Schulbank gedrückt. Aber nun, im Studium an der Höheren Landbauschule, ist sie allein unter Männern. Dann kommt noch erschwerend hinzu: "Mit meinem Hochdeutsch bin ich klar in der Unterzahl." Sie wolle auch nicht ständig nachfragen, wenn sie wieder mal nicht alles verstanden hat. Andererseits bemerkt sie auch: "Ich verstehe von Tag zu Tag mehr." Daher ist die 21-Jährige guter Dinge, dass sie nach ihrem Jahr in Rotthalmünster auch etwas Bayerisch sprechen kann. Momentan verzichtet sie lieber auf das im hohen Norden übliche "Moin" und sagt stattdessen "Guten Morgen", wenn sie ihre Kommilitonen grüßt.
Aber wegen des Erlernens einer zweiten "Fremdsprache" hat es die junge Frau nicht nach Bayern gezogen. ...
− mok
Den gesamten Artikel lesen Sie in der Samstagsausgabe (30.09.) der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pocking/Bad Füssing/Bad Griesbach).
Zu den Kommentaren