Arnstorf
Mittelstands-Oscar für die Marktgemeinde Arnstorf

Oskar-Patzelt-Stiftung zeichnet Arnstorf als "Kommune des Jahres" aus – Bürgermeister nimmt Trophäe entgegen

28.09.2021 | Stand 20.09.2023, 22:30 Uhr
Monika Bergbauer

Über die Trophäe freute sich Bürgermeister Christoph Brunner bei der Galaveranstaltung in Würzburg. −Foto: Oskar-Patzelt-Stiftung

Große Ehre für die Marktgemeinde Arnstorf: Bürgermeister Christoph Brunner durfte in Würzburg den großen Preis des Mittelstandes der Oskar-Patzelt-Stiftung entgegennehmen, in diesem Fall den Sonderpreis "Kommune des Jahres 2021". Eine bedeutende Auszeichnung, die von besagter Institution einmal jährlich an zwei Gemeinden beziehungsweise Städte bundesweit verliehen wird. Die Überreichung erfolgte im Rahmen eines Festaktes, wozu die Stiftung aus Leipzig zur Gala eingeladen hatte.

Die Institution nimmt sich bundesweit der Würdigung hervorragender Leistungen mittelständischer Unternehmen an und vergibt jährlich im Herbst den Wirtschaftspreis "Großer Preis des Mittelstandes".

Um diesen Titel zu erwerben, braucht es einige Voraussetzungen. Eine Chance, hier begünstigt zu werden, haben nur Nominierte. Neben Bayern konnten Vorschläge aus Baden Württemberg, Hessen, Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg für diesen Preis eingereicht werden. Der Markt Arnstorf wurde nominiert und zwar von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Niederlassung Passau.

Wie Bürgermeister Brunner berichtet, war die Marktgemeinde seit 2016 bisher fortlaufend im Rennen um die Auszeichnung. Tatsächlich bewarb sich die Kommune auch alljährlich, erreichte jedoch bisher noch nie die nächste Stufe. Anders heuer: Für ihn sei es eine Selbstverständlichkeit gewesen, sich um den Preis zu bemühen, als er erfahren habe, dass die Kommune dazu die "Eintrittskarte" erhalten habe, so Christoph Brunner. Er sei den örtlichen Unternehmen dankbar für ihre Standorttreue, besonders aber auch seinem Amtsvorgänger Bürgermeister Alfons Sittinger und allen Mitarbeitern des Marktes sowie den Bürgern, die Arnstorf lebenswert machen und somit die Grundlagen schafften.

Laudator lobt die dynamische Entwicklung

In Form eines kurzen Films erhielten die Festgäste Eindrücke vom Markt Arnstorf. Die Laudatio hielt der Vorsitzende des Kuratoriums, Christian Wewezow. Dabei stellte er heraus, dass wenige niederbayerische Kommunen in den letzten Jahren eine solch dynamische Entwicklung vollzogen hätten wie Arnstorf. Grund sei ein bewundernswerter Teamgeist zwischen Rathaus und findigen Unternehmen, die allesamt nach vorne denken würden. Vorgemacht habe es der ortsansässige Visionär Hans Lindner mit der Lindner Group mit aktuell 7500 Mitarbeitern.

Einer, der für dieses Netzwerk stehe, sei Christoph Brunner, der mit Erfolg die sehr erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortsetze und wie Lindner die Sprache der Wirtschaft spreche. Das Schaffen optimaler Rahmenbedingungen für alle, von der Daseinsvorsorge bis hin zu Leuchtturmprojekten, sei eine der Hauptaufgaben der Verwaltung, die diese unter anderem mit dem Arnstorfer Vorzeigeprojekt XperRegio umsetze. Diese effektive Wirtschaftsförderung bündle Maßnahmen, wie günstige Gewerbesteuersätze, ein internetbasiertes Bürger-Service-Portal, ein offenes Bürgermeisterbüro für Führungskräfte bei schwierigen Grundstücks- und Wirtschaftsförderungsfragen sowie die Anbindung aller Ortsteile an das Glasfasernetz.

Nur so habe man seit 2008 30 zusätzliche Unternehmen für eine Ansiedlung vor Ort gewonnen, von den Betriebserweiterungen und -verlagerungen ganz abgesehen, so Christian Wewezow weiter. "Die Leistungen und Lieferungen in der Wertschöpfung konnten verdoppelt werden", fuhr er fort. Ähnliches gelte für den Bereich Tourismus bezüglich der Bettenanzahl und Gästeübernachtungen. Integration und Zuzug hätten sich aus der wachsenden Nachfrage nach Arbeitskräften ergeben, was Arnstorf zusätzlich Tausende Pendler beschert habe. Dieser kaufkräftige Anteil der Bevölkerung Arnstorfs hinterlasse auch positive Spuren in der Infrastruktur.

Statue erhält einen Ehrenplatz im Rathaus



Diese Erfolge als zentraler Wirtschaftsstandort in der Region seien in Zukunft nur weiter zu garantieren, wenn auch kommende Generationen in diesen Prozess eingebunden werden. Deshalb könnten sich Schüler unter anderem in Praktika in verschiedenen Unternehmen orientieren. "Es kommen auch viele Studierende nach erfolgreichem Abschluss in die Region zurück", betonte der Laudator weiter. Dafür spreche eine Arbeitslosenquote von nur zwei Prozent. Mit hohen Investitionen in die Daseinsvorsorge, Schaffung von neuen Gewebeflächen sowie Wohnbauland finde frühzeitig die Weichenstellung für die nächsten Entwicklungsschritte statt.

Christoph Brunner nahm hoch erfreut die Auszeichnung entgegen. Die wahrhaft gewichtige Statue wird nebst Urkunde im Rathaus einen Ehrenplatz bekommen.