Bodenmais
Mittelschule gewinnt erneut das Berufswahl-Siegel

Mittelschule Bodenmais erhält zum zweiten Mal das Berufswahlsiegel

21.10.2021 | Stand 20.09.2023, 7:00 Uhr

Löten und Messen will gelernt sein: Die Bodenmaiser Mittelschüler Tobias Aschenbrenner und Max Schaffer in der Lehrwerkstatt der Firma Weikl. Praktika in Firmen der Region gehören fest zum Berufsorientierungsprogramm der Schule, das jetzt erneut mit dem Berufswahl-Siegel des bbw ausgezeichnet wurde. −Foto: Elke Fleischmann

An 42 bayerische Schulen in drei bayerischen Regierungsbezirken ist am Mittwoch das Berufswahl-Siegel verliehen worden. Auch an der Bodenmaiser Mittelschule darf man sich über die Ehrung freuen – bereits zum zweiten Mal.

Gewürdigt werden damit herausragende Projekte und Angebote zur Berufsorientierung. "Mit dem Berufswahl-Siegel zeichnen wir Schulen aus, die bei der Beruflichen Orientierung besonders engagiert und innovativ vorgehen", so der bayerische Kultusminister Michael Piazolo anlässlich der Verleihung, die allerdings diesmal virtuell per Online-Konferenz erfolgte.

"Was willst du werden?" Eine wichtige Frage, und für junge Menschen hängt viel davon ab, dass sie darauf eine gute Antwort finden. Die Berufswahl bestimmt, wie ihr Alltag aussehen wird und welche Chancen sich ihnen bieten. Darum unterstütze die Mittelschule Bodenmais ihre Schüler unter anderem mit vielen Praktika, Expertenbesuchen sowie einem schulinternen Berufsorientierungstag bei der Entscheidungsfindung, so hieß es in der Laudatio.

"Wer während der Schulzeit in verschiedenste Berufsfelder hineinschnuppern kann, hat die besten Chancen, den richtigen Beruf für sich zu finden. Das ist nicht nur für die Schüler, sondern auch für Wirtschaft und Gesellschaft von größter Bedeutung", erläuterte Stefanie Hilligweg vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft, dem Träger der Siegel-Initiative. 24 der jetzigen Preisträger haben das Siegel schon zum zweiten Mal erhalten, so auch die Mittelschule Bodenmais.

Hier gibt es seit vielen Jahren regelmäßige Praktika in Unternehmen. "Dabei arbeiten wir eng mit den örtlichen Firmen wie zum Beispiel der Firma Weikl, Haustechnik Zelzer und der Schreinerei Graf zusammen", berichtete Schulleiter Richard Lang. "Außerdem veranstalten wir Bewerbungstrainings mit externen Partnern." Es bestehen Kooperationen mit der Zwiesel Kristallglas, mit Linhardt und Rohde & Schwarz. "Den Jugendlichen ist klar", sagt Lang, "wie wichtig das Thema Berufsorientierung für ihre persönliche Zukunft ist. Außerdem bieten die praxisorientierten Aktionen eine spannende Abwechslung zum Unterrichtsalltag."

Durch die Jury bekomme jede Schule detailliertes Feedback für ihre Berufsorientierungs-Angebote, erklärte Alois Fuchs, Ausbilder für Elektroniker bei der Sesotec GmbH in Schönberg und einer von über 110 Juroren. "Dabei betrachten wir die Schule immer als Gesamtsystem. Denn Berufsorientierung ist eine übergreifende Aufgabe und braucht alle Angehörigen der Schulgemeinschaft: Schulleitung, Lehrkräfte und Schüler genau wie Eltern und externe Partner wie Unternehmen. Mit dieser umfassenden Unterstützung können die Schüler am besten herausfinden, was ihnen liegt, was ihnen Spaß macht – und auch, was nichts für sie ist."

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, die das Berufswahl-Siegel in Bayern fördert, betont: "Für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in Bayern kommt es darauf an, dass sich junge Menschen frühzeitig beruflich orientieren, ihre Talente entdecken und wissen, mit welchen Berufen sie auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden. Damit das gelingt und Schülerinnen und Schüler die richtigen Weichen für ihre berufliche Laufbahn stellen können, braucht es ein hohes Engagement der Schulen – so wie es die mit dem Berufswahl-Siegel ausgezeichneten Schulen zeigen."

Als man sich vor vier Jahren zum ersten Mal beworben hatte, erinnert sich Richard Lang, da sei man beeindruckt gewesen: "Die drei Juroren waren damals von 11 bis 16 Uhr im Haus und haben wirklich jeden Stein umgedreht". Und unter anderem zahlreiche Schüler interviewt. "Es ist wertvoll, wenn von außen mal jemand draufschaut", sagt Lang zur Motivation fürs Mitmachen. Und mit dem Siegel hätten sich schöne Möglichkeiten über das bbw ergeben – zum Beispiel die Teilnahme an Fortbildungen zum thema Berufsorientierung. "Die haben da ja oft ganz andere Ansätze, als wir sie in der Schule kennen."

− bb/jf



Das Berufswahl-Siegel

...ist ein Projekt des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft. Es ist 2016/17 in Niederbayern gestartet, 2017/18 folgte Schwaben und 2020/21 Unterfranken. Die Initiative will Schulen dabei unterstützen, eine ausgezeichnete Berufsorientierung zu bieten. Zu den Unterstützern zählen neben der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft die Initiative Schulewirtschaft Bayern, die Interessengemeinschaft Selbständiger, Unternehmer und freiberuflich Tätiger und das bayerische Kultusministerium, die Bundesagentur für Arbeit und das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung. Das Siegel ging heuer unter anderem auch an die Mittelschulen in Jandelsbrunn und Neureichenau, an die Realschule in Schöllnach, nach Straubing ans Bruckner-Gymnasium und die Sandtner-Realschule, nach Bogen an die Mittelschule und die Realschule.