Ein Blick auf den Globus zeigt Europa als Flickenteppich der Nationen – jede mit ihrer eigenen Identität und Kultur, die sich in Folklore und Brauchtum äußert.
Auf dem Internationalen Volksmusiktag am 25. September in Aldersbach können Interessierte auf eine musikalische Reise durch die bunte Kulturlandschaft Europas gehen.
• Österreich: International geht es gleich los mit dem Eröffnungskonzert der Ortskapelle St. Marien aus Oberösterreich. Die Kapelle existiert seit 140 Jahren und zählt mit 65 aktiven Musikern zu den größten Musikgruppen im Linzer Land.
Insgesamt kommen aus dem Nachbarland sechs Gruppen: neben der Ortskapelle werden die Tanzlmusi Ohrenweide, die Viergmoa Sänger, die Sauwaldalpinos, die Salzkammergut Geigenmusi, sowie die Pramtaler Volkstanzgruppe mit ihren Plattler Madl und Burschen auftreten.
• Tschechien: Auf der Landkarte ein kurzes Stück weitergewandert, sind wir in Tschechien angekommen. Die Mladá dudácká muzika Strakonice, was so viel wie "Junge Dudelsackmusik" bedeutet. Die Gruppe trat bereits in Peking auf, und reist von Aldersbach gleich weiter zum nächsten Auftritt nach Zagreb. Ein ganz besonderes Projekt ist die Klingende Brücke e.V.. In den Liedstudios der Musikgruppe werden typische Volkslieder zunächst ausführlich erklärt, wenn möglich von einem Muttersprachler vorgesprochen und dann geübt und gesungen.
Ziel ist es, dass ein neuer Zugang zum Denken und Wesen der europäischen Nachbarländer gewonnen wird — kurzum eine musikalische Brücke über Ländergrenzen hinweg zu schlagen. Am diesjährigen Volksmusiktag können die Zuhörer selbst Teil der klingenden Brücke werden und einige tschechische Volkslieder erlernen und mitsingen. Geleitet wird der Workshop von der Singleiterin der Klingenden Brücke München e.V., Margarete Löwensprung, und musikalisch begleitet von der deutsch-tschechischen Gruppe HAMBALKY.
Folklore aus Tschechien, genauer gesagt aus Südböhmen, bringt auch die Gruppe Libín-S Prachatice nach Aldersbach. Mit 25 Musikern ist Libín-S eine der größten Gruppen am Volksmusiktag.
• Slowenien: Von der Tschechischen Republik geht es weiter nach Slowenien: Die Folkloregruppe Lipa führt traditionelle slowenische Tänze auf. Dabei reisen die Künstler aber nicht aus Slowenien an, sondern aus der bayerischen Landeshauptstadt: Lipa ist Teil des Slowenischen Kulturvereins München, der die dort lebenden Slowenen zusammenbringen möchte, um in der neuen Heimat ein Stück Folklore zu feiern.
• Ukraine: Ähnlich verhält es sich mit dem Verein ukrainischer Kultur in Österreich. Der Verein ist mit dem GERDAN-Ensemble unter der musikalischen Leitung von Mezzosopranistin Inna Savchenko vertreten. "Gerdan" heißen die typisch ukrainischen Halsketten, die aus vielen dünnen Perlenschnüren kunstvoll zusammengeknüpft werden. Sinnbildlich soll diese Tracht für die Bedeutung und Idee hinter dem GERDAN-Ensemble stehen — gemeinsam Schönes zu erschaffen und die Kultur der Ukraine in die Welt zu tragen. Die Mitglieder sind zum Teil Flüchtlinge aus der Ukraine und alle professionelle Musiker, die von Ihrer Kunst leben. Für ihren Einsatz für die ukrainische Kultur wird das GERDAN-Ensemble mit dem Internationalen Volksmusikpreis ausgezeichnet.
• Spanien: Ein Highlight dürfte für viele Besucher der Auftritt des Duos soñando del sur sein. Patricia Vasquez Covarrubias und Clemens Peters, alias "El Moreno" spielen typische Volkslieder aus Spanien. Von Flamenco über Canciones bis Latinjazz ist alles dabei.
Am Internationalen Volksmusiktag soll das gefeiert werden, was die Europäerinnen und Europäer verbindet: die Liebe zum Brauchtum und das gemeinsame kulturelle Erbe. Bunt und vielfältig, genau wie Europa auf der Landkarte.
ⓘ Der Internationale Volksmusiktag bildet den Auftakt zur Veranstaltungsreihe "MENSCHEN in EUROPA". Karten gibt es am Tag der Veranstaltung vor Ort zu kaufen. Mehr Informationen auf der Internetseite www.menschen-in-europa.de
Musikalische Alleskönner sind die Viergmoasänger: Ihr Repertoire umfasst Klassik, Volksmusik, Messen und Pop.
