Aholming
Mit Solarenergie in die Zukunft?

Solea AG stellt möglichen Solar-Park im Gemeinderat vor

30.08.2022 | Stand 20.09.2023, 21:17 Uhr

Auf den roten Flächen könnten Photovoltaik-Anlagen entstehen. Die eingefärbten Flurnummern zeigen, wo eine Gruppierung zur Deckblattänderung möglich wäre. −Foto: Solea AG

Ein Konzept für Freiflächen-Photovoltaikanlagen haben in der jüngsten Gemeinderatssitzung Anton Schweiger und Michaela Stockinger von der Solea AG vorgestellt. Es sieht vor, mehrere Anlagen mit Umspannwerk auf rund 127 Hektar zu errichten. Das entspricht knapp 4,3 Prozent der Gemeindefläche. Um die 30000 Haushalte könnten so mit Strom versorgt werden. Vor allem, dass der Solar-Park in kleinere Einzelflächen geteilt ist, war ein Kritikpunkt im Gremium.

Als "eine Chance, uns auf unsere eigenen Füße zu stellen", bezeichnete Bürgermeister Martin Betzinger die angedachten Photovoltaikanlagen. Energie aus dem Ausland zu beziehen sei auf Dauer keine Lösung. Anton Schweiger von der Solea AG meinte dazu: "Es wird noch ernst werden." Der Stromverbrauch in Deutschland solle Berechnungen zufolge bis zum Jahr 2030 auf 658 Terawattstunden (TWh) steigen. Zum Vergleich: 2018 waren es noch 595 TWh. Auf diese Herausforderung sei Solarenergie aus der Region eine Antwort. So könnten auch steigende Stromkosten gesenkt werden. "Die Bürger sollen auch etwas davon haben", sagte Schweiger.

Der vorgestellte Solar-Park setzt sich aus verschiedenen Grundstücken zusammen. Der Solarstrom könnte, falls er nicht verbraucht wird auch gespeichert und in Wasserstoff umgewandelt werden. Als Speicher kämen Autobatterien zum Einsatz. Die Gewerbesteuer bliebe in der Gemeinde, der Boden könne sich erholen. Der Bau des Parks würde Aufträge für lokale Firmen bedeuten und Arbeitsplätze schaffen, so Schweiger. Es sei außerdem eine Gemeinde- wie auch eine Bürgerbeteiligung möglich. Die Summe würde sich für Bürger auf um die 3000 bis 5000 Euro belaufen, erklärte Schweiger auf Nachfrage von Gemeinderat Konrad Seis. Es solle für jeden Bürger die Möglichkeit geben, sich zu beteiligen.

Nötig seien vier Bauleitverfahren, in denen die Anlagen gruppiert würden. Mit dem Landratsamt sei das bereits abgesprochen, führte Anton Schweiger aus. Er rechne mit zwei bis drei Jahren Umsetzungszeit. Dr. Peter Kraut wollte wissen, ob es auch möglich sei, alles in einem Verfahren zusammenzufassen. Das sei schwierig – so würden wohl 1000 Seiten an Stellungnahmen eingehen, war die Antwort. Ob Flächen nördlich der B8 in Frage kämen, wollte Kraut wissen. Laut dem Bürgermeister tun sie das nicht – diese Flächen gehören zum Überschwemmungsgebiet.

Den "Flickerlteppich", aus dem der Solar-Park bestehen würde, sprach Jürgen Tauer an. Er wollte wissen, wie die Planer auf diese Flächen gekommen seien. "Wir haben die gefragt, die bereits Interesse bekundet hatten", erklärte Martin Betzinger. Auch jetzt könne man sich bei Interesse noch bei der Gemeinde melden. Die Mitarbeiter der Solea AG seien außerdem unterwegs gewesen und hätten "Türklinken geputzt", fügte Anton Schweiger hinzu. Er zog bezüglich der Größe der Anlagen einen Vergleich zur Stadt Vilshofen, in der jeder Solar-Park maximal zwei Hektar groß sein darf.

Welche Erfahrungen die Solea AG bereits mit Wasserstoff gemacht hat, fragte Irmgard Kirschner. Auch den Energiespeicher sprach sie an. "Es ist eine neue Technologie", so Anton Schweiger, "aber es gibt bereits Gemeinden, die mit Wasserstoff heizen." Es seien die Lade- und Entladezyklen, die die Batterie kaputt machten. Aber: Die Speicher würden immer besser. "Das sieht man auch an den Autos, die immer weiter fahren." Kirschner beschäftigte außerdem die Entsorgung. Die Photovoltaik-Anlagen müssten mit Nachweis entsorgt werden, so Schweiger. Die Gemeinde könne außerdem eine Rückbaubürgschaft unterschreiben lassen.

Theresia Friedberger wollte wissen, ob das Landratsamt denn mit dem Standortkonzept einverstanden sei. "Das Landratsamt könnte damit leben", antwortete 2. Bürgermeister Thomas Reichl. Auch nach der Lautstärke des Umspannwerks erkundigte sich Friedberger. Es werde eine gewisse Lautstärke haben, so Schweiger, aber es werde darauf geachtet, dass Anwohner nichts hören.

Michael Högl fragte nach der nötigen Sicherheitstechnik. Es sei ein Feuerwehrplan verlangt, erklärte Anton Schweiger, da sei aber "nichts Großartiges dahinter". Es müsse eine Zufahrt für die Feuerwehr bestehen, außerdem hätten die abgeschlossenen Container eigene Löschanlagen.

Abgestimmt hat das Gremium noch nicht. Bürgermeister Martin Betzinger bat die Gemeinderäte, sich bis zur nächsten Sitzung zu dem Thema Gedanken zu machen.

− cls