Corona hat auch den Nationalpark Bayerischer Wald fest im Griff. So mussten alle Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des ältesten Schutzgebietes in Deutschland abgesagt werden. Dennoch steht Leiter Franz Leibl ein arbeitsreiches Jahr bevor. Die Erweiterung im Osten des Nationalparks um 600 Hektar muss endgültig abgeschlossen werden. Und bevor Leibl dann 2023 in Pension geht, möchte er noch ein Ziel verwirklichen. Nämlich die Ausweisung von 75 Prozent der Gesamtfläche als Naturzone. Dann hätte das Schutzgebiet auch die Voraussetzung erfüllt, dass es international als Nationalpark anerkannt wird.
Sie befinden sich sozusagen im Herbst ihrer Amtszeit als Nationalparkleiter. 2023 erfolgt ja der Wechsel, weil sie in Pension gehen. Was möchten Sie unbedingt noch vollenden?
Ich freue mich, dass ich die Nationalpark Erweiterung bei Mauth noch konstruktiv zu Ende begleiten darf. Und es wäre schön, wenn endlich für 75 Prozent unserer Nationalparkfläche die Devise "Natur Natur sein lassen" gelten würde und dies noch in meiner Amtszeit passiert.
Welche Schlagzeile soll über ihrem Abschiedsinterview stehen? Was sollen die Leute sagen, wenn sie über Leiter Leibl sprechen?
Für Schlagzeilen sind ja eigentlich Sie als Redakteur zuständig. Aber wenn ich so nachdenke – die Erfüllung von 75 Prozent Naturzone ist Voraussetzung für die internationale Anerkennung eines Nationalparks. Wenn wir dies noch in meiner Amtszeit schaffen, dann würde mir die Schlagzeile "Leibl übergibt Nationalpark nach internationalen Standards" gefallen.
Aber generell bin ich für Schlagzeilen nicht die passende Person und was die Leute im Rückblick über meine Amtszeit sagen, kann ich nicht beurteilen. Ich habe auf jeden Fall versucht für unseren Nationalpark und für die Region mein Bestes zu geben. Das gilt im Übrigen auch für den Rest meiner Amtszeit und die dauert ja noch etwas.