Wurmannsquick
Mit 18 Jahren: Deutschlands bester Autolackierer kommt aus dem Rottal

16.11.2019 | Stand 20.09.2023, 2:46 Uhr

Der 18-jährige Johannes Brandl hat als Autolackierer seinen Traumberuf im Handwerk gefunden. −Foto: Vogl

Die besten Gesellen sucht der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks alljährlich. Fündig wurde man heuer mit Johannes Brandl aus Wurmannsquick (Landkreis Rottal-Inn), der sich jetzt Deutschlands bester Fahrzeuglackierer nennen darf und neben dem Titel 500 Euro Preisgeld erhalten hat. Im Interview erzählt der 18-Jährige vom Wettbewerb und erklärt, warum Lackierer sein absoluter Traumjob ist.

Herr Brandl, wie fühlt man sich als Deutscher Meister?
Johannes Brandl: Über den Sieg freut man sich natürlich, aber wir hätten uns wirklich alle gegenseitig den Sieg gegönnt und wollen uns auch im Januar in Berlin wiedertreffen. Ich musste natürlich weit anreisen, weil der Wettbewerb in Hilden (Nordrhein-Westfalen) stattgefunden hat.

Sie haben erst im Januar Ihre Gesellenprüfung abgelegt. Wie kam es dazu, dass Sie jetzt am Wettbewerb teilgenommen haben?
Brandl: Es werden alle abgegebenen Gesellenstücke eines Jahres bewertet. Über die Berufsschule werden die Kammersieger ermittelt. Man muss dafür aber mindestens mit der Note zwei bestanden haben. Dann geht es weiter auf Landesebene, die letzte Runde ist die Bundesebene, die diese Woche stattgefunden hat. Bei den einzelnen Runden muss man Arbeitsproben zu einem bestimmten Motto abgeben. Wir mussten beispielsweise für die Wettbewerbe auf Landes- und Bundesebene jeweils eine Autotür, eine Werbetafel und ein Fahrzeugmodell anfertigen. Unser Equipment mussten wir selber mitnehmen, bis auf die Lacke, die wir aber vorher festlegen mussten.

War bei den Wettbewerben vorgegeben, was die Teilnehmer lackieren müssen?
Brandl: Ja, nur das Fahrzeugmodell war frei wählbar. Das, was allen gegeben war, ist ein Motto – bei uns auf Landesebene "Technikmuseum" und auf Bundesebene "Deutscher Lackierertag 2020". Dazu hat die Lackierung dann thematisch passen müssen. Zwölf Stunden hatte man insgesamt für alles Zeit.

Somit sind Sie nun schon mit 18 Jahren der Deutsche Meister. Warum haben Sie diesen Beruf erlernt?
Brandl: Eigentlich wegen meines Vaters, denn der ist auch Lackierer. Ansonsten, weil es einfach Spaß macht, mit den Farben und Fahrzeugen zu arbeiten. Jeder Tag ist anders. Man hat mal Kundschaft, die Designlackierungen will, die auch immer verschieden sind. Und auch nicht jeder Schaden am Fahrzeug ist gleich. Da hat man eine Menge Abwechslung. Man hat auch mal längere Zeit, an etwas zu arbeiten, zum Beispiel wenn es um Oldtimerrestaurierung geht. Da ist man schon für zwei bis drei Wochen beschäftigt, aber trotzdem ist es immer wieder etwas Neues. Es ist auf jeden Fall spannender als einen Bürojob, wo man den ganzen Tag nur vor dem Computer sitzt.

− Interview: Christiane Vogl


Das Gespräch führte Christiane Vogl. Das komplette Interview lesen Sie kostenlos mit PNP Plus in der Wochenendausgabe des Rottaler Anzeigers (Online-Kiosk).