Konzert in der Olympiahalle München
Metallica: Mehr Nähe geht nicht - und einen Skandal gibt es auch

28.04.2018 | Stand 20.09.2023, 6:44 Uhr

"Äußerlich alt, innerlich jung": Metallica um Frontmann James Hetfield versteht es noch immer, die Massen zu begeistern. − Foto: dpa

Metallica geht es wie so vielen Bands, die schon seit Jahrzehnten im Geschäft sind: Oftmals wird den vier Heavy-Metal-Pionieren vorgeworfen, nur noch eine Kopie ihrer Selbst zu sein, die an alte Zeiten nicht mehr anknüpfen kann. Am Donnerstagabend aber haben sie den 15200 Fans in der restlos ausverkauften Olympiahalle in München gezeigt: Sie sind noch immer die alten Haudegen!

Es gibt einen Moment an diesem Abend, bei dem man den vier Herren Alterserscheinungen unterstellen könnte: Bassist Robert Trujillo und Gitarrist Kirk Hammet kommen mit Notenständern auf die Bühne. Lässt das fortschreitende Alter etwa nicht mehr zu, die Lieder auswendig zu spielen? Von wegen: Die beiden stimmen nicht etwa einen Metallica-Song an, sondern "Skandal im Sperrbezirk" von der Spider Murphy Gang – und das Münchner Publikum liegt ihnen zu Füßen, auch wenn Trujillo nicht ganz textsicher singt. Die Fans leisten lautstark Beihilfe.

Nicht nur diese Szene zeigt, dass sich Metallica nach 37 Jahren Bühnenerfahrung nicht von seinen Fans distanziert hat. Hände abklatschend marschieren sie zu Beginn des Abends zu Ennio Morricones "Ecstasy Of Gold" durch die Masse hindurch zur 360-Grad-Bühne in der Mitte der Halle, die jedem Besucher einen perfekten Blick bietet. Während des Auftritts zieht es die Musiker noch das ein oder andere Mal in die emporragenden Arme der Fans. Mehr Nähe geht nicht.

Mehr zum Thema lesen Sie am28. April in der Passauer Neuen Presse.