München
Messen zuversichtlich für Neustart: IAA wohl mit FFP2-Masken

16.06.2021 | Stand 19.09.2023, 20:57 Uhr
Eine FFP2-Maske liegt auf einem Leuchttisch. −Foto: Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Illustration

Die Besucher der neuen Automesse IAA im September werden voraussichtlich FFP2-Masken als Schutz vor dem Corona-Virus tragen müssen. Noch stehe es nicht fest, doch er gehe davon aus, dass dies Teil der Konzepte sein werde, sagte Messechef Klaus Dittrich am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zum Neustart der Messen in Bayern ab September. Daneben setzt die Messe unter anderem auf Lüftungsanlagen, Besuchernachverfolgung und Abstände, um die Veranstaltung sicher zu machen. Zudem sollen nur geimpfte, genesene oder getestete Besucher auf das Gelände dürfen.

"Der Besuch einer Messe muss mindestens so sicher sein, wie der Besuch eines Supermarktes oder eines Baumarktes", sagte Dittrich. Das Konzept soll ab dem 10. Juli bei einer Pilotmesse getestet werden, der TrendSet, zu der rund 12 000 Besucher erwartet werden. Zu den erwarteten Besucherzahlen für die IAA konnte Dittrich noch keine Angaben machen.

Dittrich zeigte sich - ebenso wie der Nürnberger Messechef Peter Ottmann und der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) - zuversichtlich für den Neustart der Messen ab September. "Die IAA hat das große Potenzial, ein Leuchtturm zu werden, für das Wiedererstarken des Messewesens in ganz Deutschland", so Dittrich. Auch Ottmann hofft darauf: Vor Corona sei Deutschland der wichtigste Messeplatz der Welt gewesen. Dieses "Leistungsversprechen" wolle man wieder einlösen.

Aiwanger betonte die Bedeutung der Messewirtschaft über die reinen Veranstaltungen hinaus. Deutschlandweit sei durch die Schließung der Messen seit Beginn der Pandemie ein volkswirtschaftlicher Schaden von 40 Milliarden Euro entstanden. Auch in Bayern gebe es einen Milliardenschaden, der sich nicht vollständig aufholen lasse.

Dabei gehe es nicht nur um Messen, Gastronomie, Hotels und Taxifahrer, sondern um viele Brachen vom Messebauer über die Nahrungsmittelerzeuger bis zu mittelständischen Handwerksbetrieben, die vom Wegfall der Messen betroffen seien, sagte der Minister. Zudem schlafe die Konkurrenz in China und anderen europäischen Ländern nicht. Daher sei es wichtig gewesen, die Messen jetzt wieder zu öffnen.

Obwohl die Messen in München und Nürnberg ihre digitalen Aktivitäten ausbauen, um eine virtuelle Teilnahme möglich zu machen, glauben Ottmann und Dittrich nicht, dass der Besuch vor Ort außer Mode kommen wird. Aussteller und Besucher seien "ausgehungert nach Begegnung, Austausch und Neugeschäft", sagte Ottmann. Gerade Neugeschäft sei digital sehr schwer abzuschließen.

Schwierigkeiten könnte den Messen beim Start ein Mangel an Personal bereiten. Gerade Messebauer seien vielseitig einsetzbar, sagte Ottmann. Da könne es sein, dass sich so mancher umorientiert habe. Auch Dittrich erwartet "gewisse Engpässe" bei Fachkräften. Im Großen und Ganzen habe die Infrastruktur der Dienstleister für Messen die Pandemie aber überstanden.

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