Zwischenfall in Oberbayern
Menschen am Gleis: Regionalbahn zur Notbremsung gezwungen

13.07.2022 | Stand 22.09.2023, 2:33 Uhr

Etliche Helfer von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst eilten an die Einsatzstelle. −Foto: BRK

Von rund 150 Stundenkilometern auf Null abbremsen musste ein Regionalzug am Dienstagabend. Der Grund: Personen befanden sich zwischen Freilassing und Teisendorf direkt am Gleis. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass keine Menschen verletzt wurden.



Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei rückte am Dienstag gegen 17 Uhr an die Bahnstrecke aus, wo eine mit rund 400 Menschen besetzte Regionalbahn auf dem Weg nach München nach einer automatischen Notbremsung mit rund 150 Stundenkilometern bei Niederstraß auf freier Strecke stand. Der Grund: Rund einen Kilometer zuvor hatten offenbar zwei Menschen direkt an den Gleisen gestanden.

Lokführer vorsorglich in die Klinik

Die Leitstelle Traunstein musste zunächst davon ausgehen, dass zwei Leute möglicherweise durch den Zug erfasst und darüber hinaus zumindest ein Teil der vielen Fahrgäste durch die Notbremsung verletzt worden war. Deshalb alarmierte sie neben den Freiwilligen Feuerwehren Ainring, Weildorf, Freilassing und der Kreisbrandinspektion ein Großaufgebot des Roten Kreuzes, darunter die Sanitätseinsatzleitung mit Unterstützungsgruppe, vier Notärzte, den Traunsteiner Rettungshubschrauber "Christoph 14" und vier Rettungswagen aus Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing und Teisendorf. Die Einsatzkräfte suchten gemeinsam die Bahnstrecke aus der Luft und zu Fuß ab und erkundeten die Lage im Zug, konnten aber bald Entwarnung geben, da niemand verletzt worden war.

Der Freilassinger Notarzt und die Rettungswagen-Besatzung des Teisendorfer Roten Kreuzes kümmerten sich um den Lokführer und brachten ihn vorsorglich in eine Klinik; der Notfallmanager der Bahn organisierte einen Ersatz-Lokführer, der seinen Kollegen ablöste, so dass die Fahrgäste nicht umsteigen mussten und ihre Fahrt fortsetzen konnten. Der Großteil der Einsatzkräfte konnte nach rund einer Stunde wieder einrücken, berichtet das Rote Kreuz.

− red