Dosen werden eingelagert
Mehrere EU-Länder impfen vorerst nicht mit Johnson & Johnson

14.04.2021 | Stand 21.09.2023, 5:06 Uhr

Eine Dosis mit dem Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson. −Foto: dpa

Die Niederlande, Schweden, Dänemark und Italien werden den Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson vorerst nicht anwenden.

Zunächst müsse mehr über mögliche Thrombosen bekannt sein, teilte der niederländische Gesundheitsminister Hugo de Jonge am Mittwoch in Den Haag mit. Die USA hatten zuvor die Impfung mit dem Präparat nach einigen Fällen von Blutgerinnseln in Hirnvenen ausgesetzt. Der Hersteller hatte auch EU-Staaten empfohlen, bereits gelieferte Dosen nicht zu nutzen. In den USA hatte es bisher sechs Fälle von Hirnvenenthrombosen nach einer Impfung gegeben, bei knapp sieben Millionen Impfungen.



Der Minister will nun das Gutachten der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) abwarten. Die EMA kündigte an, dass sie die Prüfung der Fälle beschleunige. Die Behörde will nächste Woche ein Gutachten vorlegen. Die Niederlande haben bisher 80.000 Dosen des Impfstoffes bekommen. Es ist der einzige in der EU zugelassene Corona-Impfstoff, bei dem nur eine Dosis gespritzt wird.

Auch Schweden wartet bei dem Präparat vorerst ab: Die nationale Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten erklärte am Mittwoch, man warte ebenfalls auf die Ergebnisse der EMA sowie auf Informationen aus den USA. Ähnlich äußerte sich am Mittwoch die dänische Gesundheitsverwaltung Sundhedsstyrelsen dazu.

Italien lagert Lieferungen ein

Italien hat die Lieferungen des Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson vorerst eingelagert und will mit der Verteilung auf die Entscheidung der Arzneimittelbehörden EMA und Aifa warten. Das bestätigte das Büro des Außerordentlichen Kommissars für den Corona-Notfall am Mittwochabend. "Ich glaube, dass sie sich in den kommenden zwei bis drei Tagen äußern werden, und wir werden die Vorschriften respektieren", erklärte Kommissar Francesco Figliuolo nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa in Turin.

Italien hatte Medienberichten zufolge am Dienstag etwas weniger als 200.000 Dosen des Präparats von Johnson & Johnson erhalten. Hintergrund für den Auslieferungsstopp in Italien sind Berichte über Sinusvenenthrombosen. Der US-Hersteller untersucht die Fälle, auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft sie. Wann die Lieferungen in Europa wieder aufgenommen werden, ist unklar.

− dpa