Passau
"Mehr Risikogruppe geht nicht" – Corona in Seniorenheimen

02.04.2020 | Stand 21.09.2023, 0:43 Uhr

Handschuhe sind Pflicht: Eine Pflegekraft bandagiert die Beine eines Mannes. −Foto: dpa

In vier Passauer Senioreneinrichtungen sind Corona-Infektionen nachgewiesen worden, im Rosenium Grubweg, in der Seniorenresidenz Neustift, dem Pflegeheim des Jesuitenschlößls und im Malteserstift St. Nikola wurden Bewohner und/oder Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet (PNP berichtete).

Eine gute Nachricht kann Doris Krompaß vermelden. Die stellvertretende Heimleiterin des Jesuitenschlößls verkündet: "Der erkrankten Person geht es gut. Sie ist im Isolierzimmer." Wie sich die Person mit dem Virus infiziert hat, wisse Krompaß allerdings nicht.

Handschuhe seien bei der Pflege schon lange vor Corona Pflicht gewesen, zudem verfüge das Jesuitenschlößl noch über ausreichend FFP-2-Masken und Schutzkittel. "Wir halten alle Vorschriften ein", versichert Krompaß. Dabei scheint das Jesuitenschlößl noch weiter zu gehen, als es die Stadt Passau in ihrer jüngsten Allgemeinverfügung zum Schutz der Bewohner und Bewohnerinnen von Altenheimen und Seniorenresidenzen fordert.

Dort ist festgelegt, dass Seniorenheimbewohner "das jeweilige Gelände der Einrichtung nicht verlassen" dürfen. "Ausnahmsweise ist das Verlassen des jeweiligen Geländes der Einrichtung erlaubt im Zeitraum von 7 bis 9 Uhr sowie von 13 bis 15 Uhr bei Vorliegen eines triftigen Grundes im Sinne der Bayerischen Verordnung über eine vorläufige Ausgangsbeschränkung." Als "triftiger Grund" gilt laut der Verordnung der Staatsregierung aber auch Bewegung an der frischen Luft. Das Jesuitenschlößl sei jedoch dazu übergegangen, dass Bewohner "nur für dringende Arztbesuche, also nicht einmal Kontrollbesuche beim Zahnarzt" das Heim verlassen dürfen, sagt Krompaß.

Zum Schutz der Patienten habe die Heimleitung bereits zu Beginn der Krise allen Mitarbeitern eindringlich erklärt, "wie wichtig es ist, dass sie sich nur mit ihren nächsten Angehörigen treffen und soziale Kontakte ansonsten vermeiden". Krompaß betont: "Mehr Risikogruppe als bei uns im Heim geht nicht." Um diese Risikopatienten zu schützen, werde alles Menschenmögliche getan. Aber ein Restrisiko werde immer bestehen.

− jmu

Mehr dazu lesen Sie im Passauer Lokalteil der Passauer Neuen Presse am 3. April.