16 Jahre lang hat sie Deutschland gelenkt, geleitet und weltweit repräsentiert: Heute beginnt für Angela Merkel mit dem finalen Zapfenstreich das Ende ihrer Kanzlerschaft. Eine Bilanz.
Den Amtszeitrekord von Helmut Kohl mit 5869 Tagen hat Angela Merkel knapp verfehlt. Um Kohl zu überholen, hätte sie bis zum 17. Dezember Kanzlerin bleiben müssen. Dass allerdings ändert nichts daran, dass die erste Frau an der Spitze einer deutschen Regierung tiefe Spuren hinterlassen hat für ihre Nachfolger. In der Popularitätsskala liegt sie immer noch an der Spitze – vor ihrem Nachfolger Olaf Scholz (SPD).
Dabei lieferte die gefühlt ewige Kanzlerin auf der letzten Etappe ihrer Amtszeit beileibe kein Meisterwerk ab. Dafür verantwortlich ist zuvorderst die alles in den Schatten stellende Corona-Pandemie. Zeitweise war von Merkel wenig zu hören, sie handelte manchmal zögerlich, musste sich dann wieder selbst korrigieren, konnte sich auch im Kreise der Länder-Ministerpräsidenten oft nicht durchsetzen. Und dennoch: In den schwierigen Zeiten eines atemberaubenden Wandels in der Welt, in Krisen, wenn es eng wurde, vertrauten die Deutschen ihrer Kanzlerin.
