Freilassing/Salzburg
Max Aicher trotzt der Abfuhr der Stadt

Freilassinger zeigt Pläne für 5000-Zuschauer-Stadion samt 428 Wohnungen am Messezentrum Salzburg

08.12.2021 | Stand 21.09.2023, 22:41 Uhr

So soll nach Wunsch von Bauunternehmer Max Aicher das Stadion samt Wohnanlage am Messezentrum aussehen. −Animation: Aicher/Austria

Die Freude bei der "Austria Salzburg" war groß, als Max Aicher bei der Aufstiegsfeier im November inmitten der Euphorie eine Bombe platzen ließ: Denn der Freilassinger Bauunternehmer gab bekannt, dass er am Messegelände ein Grundstück kaufen und darauf auf eigene Kosten ein 5000-Zuschauer-Stadion samt einer Wohnanlage errichten möchte (wir berichteten). Doch es dauerte nicht lange, da erteilte Salzburgs Bürgermeister den Plänen eine deutliche Absage. "Das Projekt ist schon wieder versenkt", zitierte "Salzburg24.at" aus einer Mitteilung von Harald Preuners Büro. Das Angebot gleiche einer "Bauernfängerei", da die Fläche im Eigentum der Stadt anderweitig benötigt und es direkt neben der Autobahn auch sicher keine Wohnungen geben werde.

Obwohl die Stadt das Grundstück für das Projekt zur Verfügung stellen müsste, wollen sich Max Aicher und die Violetten davon nicht entmutigen lassen. Im Gegenteil: Bei einer Pressekonferenz am Montag stellten sie die beeindruckenden Pläne erstmals der Öffentlichkeit vor, wie der Verein auf seiner Homepage berichtet. Dabei unterstrich Aicher erneut, dass es sich nicht nur um ein Stadion für die "Austria" handeln soll, sondern dieses auch für Veranstaltungen und andere Sportarten genutzt werden könnte. Mit dabei am Podium war daher am Montag mit Christine Gappmayer auch die Obfrau des Erstliga-Footballteams "Salzburg Ducks".

Doch zentraler Bestandteil der Pläne sind laut dem Freilassinger vor allem auch die 428 Wohnungen, die in bis zu 48 Meter hohen Wohntürmen mit zwölf Stockwerken untergebracht werden sollen. Außerdem ist eine doppelstöckige Tiefgarage mit 1200 Stellplätzen geplant. Vorgesehen ist, 50 Prozent der Wohnungen zu verkaufen, die andere Hälfte soll als sozialer Wohnungsbau zur Vermietung gelangen.

Mit den Wohnungen sollen die Projektkosten refinanziert werden, die Peter Hutterer von der Max-Aicher-Gruppe auf rund 193 Millionen Euro bezifferte. Davon entfielen rund 135 Millionen auf den Wohnbau, 30 Millionen auf den Stadionbau und 28 Millionen auf die Tiefgarage. Diese sei auch deshalb mit entsprechendem Aufwand verbunden, weil unter dem Parkplatz der Messe eine ehemalige Mülldeponie liege. Deren Altlasten wolle man im Zuge der Maßnahme vollständig beseitigen, ohne dass der öffentlichen Hand Kosten entstünden.

Eine "Win-Win-Win-Situation" wollte in dem Projekt auch der Präsident des Salzburger Fußballverbands Herbert Hübl erkannt haben, der ebenfalls auf dem Podium vertreten war: "Mein erster Eindruck war einfach wow." Ob zu einer solchen Einschätzung nun doch auch noch die Salzburger Stadtpolitik gelangt, bleibt abzuwarten. "Ohne die Möglichkeit, ein Projekt nach allen Seiten zu durchleuchten, ist es natürlich schwer für die Politik, ein Projekt zu beurteilen", meinte Aicher, der sich aber auch zuversichtlich zeigte, dass das von ihm unterbreitete "Angebot" auf offene Ohren stößt: "Wir werden alles dafür tun."