Plattling
Mauer am Magdalenenplatz: Hör mal, wie es plätschert

11.06.2021 | Stand 19.09.2023, 6:52 Uhr

Ein ungewohnter Anblick: Seit Donnerstag plätschert an der Mauer am Magdalenenplatz nach langer, langer Zeit wieder Wasser von Vorsprung zu Vorsprung. −Foto: Schweighofer

Manche Passanten schienen ihren Ohren noch nicht ganz zu trauen. Doch tatsächlich, da ist was zu hören. Es plätschert wieder am Magdalenenplatz. Das Wasserspiel an der Mauer – lange, lange Zeit außer Betrieb – hat seinen Dienst seit Donnerstag, 10. Juni, wieder aufgenommen.

Bereits in der Stadtratsitzung am 19. April hatte Bürgermeister Hans Schmalhofer auf Anfrage von Reinhold Gems (SPD) mitgeteilt, dass sich an der Wand, die am Magdalenenplatz die Grenze zwischen Veranstaltungsbereich und Parkplatz markiert, etwas tun werde. Denn der damalige Zustand der Mauer – mausgrau, als Müllablage genutzt und gänzlich auf dem Trockenen liegend – sei nicht akzeptabel. Die Mauer war zu einer "Klagemauer" geworden, wie es Gems mit einem Augenzwinkern ausdrückte.

Das Problem: Das Wasser, das hier von Vorsprung zu Vorsprung plätschern sollte, färbte sich damals schnell algengrün und es begann so unangenehm zu riechen, dass sich der damalige Bürgermeister Erich Schmid schon 2017 entschied, die Wasseranlage stillzulegen.

Hans Schmalhofer und Geschäftsleiter Josef Hofmeister hatten vor einigen Wochen deshalb Hubert Huber, Vorsitzender des Berufsverbands Bildender Künstler Niederbayern und Organisator des Plattlinger Künstlersymposiums, auf den Magdalenenplatz eingeladen, um mit ihm zu diskutieren, ob und wie man die Mauer aufwerten könne.
Huber habe die Wand für "gestalterisch gelungen" gehalten, berichtet Schmalhofer, und dazu geraten, sie nicht grundsätzlich umzugestalten. So habe man sich dazu entschieden, die Mauer wieder so zu nutzen, wie es ursprünglich einmal gedacht war.

Man habe sich die ganze Sache anschließend noch einmal genau angesehen, erzählt der Bürgermeister. Es ging darum, die teuer verbaute Technik des Wasserspiels zu nutzen und mit einem speziell behandelten Wasser dafür zu sorgen, dass es diesmal garantiert zu keiner Algenbildung kommt.

Die Betonquader an der Mauer, die derzeit noch trocken sind, sollen in naher Zukunft mit möglichst widerstandsfähigen Pflanzen, wie etwa dem Hauswurz, begrünt werden. Und auf der Parkplatz-Seite wird Efeu angepflanzt, der sich dann an der Mauer in die Höhe schlängeln soll.
Außerdem werden Teile der Beleuchtung erneuert, so dass die Mauer in den Abendstunden vom Boden aus angestrahlt werden kann – möglicherweise auch farbig. Entsprechende Muster werde man sich noch ansehen, so Bürgermeister Schmalhofer.

Es wird sich also noch einiges tun. Doch schon jetzt ist die Magdalenenplatz-Mauer durch das beruhigende und angenehme Plätschern wieder deutlich aufgewertet. Und das Wasserspiel sorgt in den heißen Sommermonaten ganz nebenbei auch für ein angenehmes Klima, wie Schmalhofer zu Recht betont.