Perlesreut
Markt bereitet sich auf Ukraine-Geflüchtete vor

10.03.2022 | Stand 20.09.2023, 22:10 Uhr
Marianne Lechner

Die Referenten Bürgermeister Gerhard Poschinger und Mitarbeiterin in der VG-Verwaltung Simone Hannen mit dem Helferkreis Asyl bei der Erstbesprechung. −Foto: Lechner

Bürgermeister Gerhard Poschinger und Verwaltungsangestellte Simone Hannen trafen sich mit dem Helferkreis Asyl in der Bauhütte. Siebzehn Privatpersonen waren der Einladung gefolgt. Viele Fragen waren offen bezüglich der zu erwartenden Flüchtlinge aus der Ukraine, die besprochen wurden.

Einige Wohnungen für Ukraine-Geflüchtete

"Perlesreut will gut gerüstet sein und die Hilfsangebote koordiniert einsetzen", so der Bürgermeister und Hannen. Im Vorfeld hatte man sich bereits um leerstehende Wohnungen und Dolmetscher bemüht. Diesbezüglich informierte Poschinger die Anwesenden über den derzeit gemeldeten freien Wohnungs- beziehungsweise Unterkunftsstand. So stehen für die ankommenden Flüchtlinge einige Wohnungen, das Pleintinger-Wirtshaus und das Pfarrheim zur Verfügung. Auch im BRK-Haus gäbe es noch Platz. Letzte Möglichkeit wäre die Turnhalle.

Wann und wie viele Flüchtlinge kommen, könne man noch nicht sagen. Es wird auf alle Fälle versucht, flexibel und mit guter Logistik schnell zu reagieren. Das Thema Sachspenden sei schwierig. Da man noch nicht wisse, wer (Frauen, Kinder und/oder ältere Personen) und wie viele Leute möglicherweise kommen. Es würde der Eigentümer die Nutzung eines Lagerraums im ehemaligen Schleckerhaus billigen. Der Bürgermeister forderte auch die Zuhörer auf, sich bei Hannen zu melden, wann, wie, wozu und wer sich engagieren will und kann. Koordinationsstelle ist somit das Rathaus und die Kontaktnummer wurde bekanntgegeben.

Ausführlich anhand einer Präsentation erläuterte und beantwortete Hannen verschiedene Fragen wie: Darf ich überhaupt Geflüchtete aufnehmen? Muss ich die Aufnahme von Flüchtlingen melden? Auch hier wurden die Ansprechpartner in der Gemeindeverwaltung bekanntgegeben? Welchen Status haben Geflüchtete aus der Ukraine? Erhalte ich staatliche finanzielle Unterstützung? Wie sind die Geflüchteten versichert? Was muss gesundheitlich beachtet werden? Wo finden Menschen psychische Unterstützung? Diesen Fragen-Antworten-Katalog erhielt jeder Teilnehmer dieses Treffens schriftlich ausgehändigt.

Anschließend begann ein reger Austausch in der Besprechung. Einiges ist bereits vorhanden, wie Einwegmasken, Schnelltests in der Gemeinde, Bekleidung in der Tauschkiste. Die FFW stellt Fahrer mit Fahrzeugen, auch eine Kindertagespflege wäre möglich. Fünf Dolmetscher sind ortsansässig. Jonas Hirsch, der schon in Passau bezüglich dieser Flüchtlingswelle zu tun hatte, (Vertreter des Vorstands Josef Rothkopf vom BRK, Bereitschaft Perlesreut) wies auf die notwendige Grundausstattung des täglichen Bedarfs eines Flüchtlings hin. Wegen der Sprachbarriere gibt es eine App, die ukrainisch übersetzt.

Helfer wollen sich via Whats-App vernetzen

Hannen wird für einen unkomplizierten, laufenden Informationsaustausch eine Whats-App-Gruppe mit dem Helferkreis einrichten. Ebenso wird für die Flüchtlinge das Infoblatt "Was gibt es wo in Perlesreut" erstellt. Somit ist Perlesreut gut gerüstet.

Gerhard Poschinger lobte die große Hilfsbereitschaft in Perlesreut und dankte für die unkomplizierte Hilfe/Organisation zu Beginn der "Corona-Pandemie".