Maria Möse als eine der ersten geimpft

Heimbewohnerin (93): "Ich würde niemandem raten, sich nicht impfen zu lassen"

28.12.2020 | Stand 21.09.2023, 3:12 Uhr

Als eine der ersten Landkreisbewohnerinnen wurde Maria Möse (93) gestern Vormittag im BRK-Seniorenheim in der Luitpoldstraße geimpft. In drei Wochen steht die zweite Impfung an. Sie sagt: "Ich würde niemandem raten, sich nicht impfen zu lassen." −Foto: Landratsamt

Plattling. Die mobilen Impfteams haben gestern mit ihrer Arbeit begonnen. Als eine der ersten Landkreisbewohnerinnen wurde Maria Möse (93) um 10.30 Uhr im BRK-Seniorenheim in der Luitpoldstraße in Plattling geimpft. In drei Wochen folgt die zweite Impfung. Dies teilte das Landratsamt Deggendorf mit. Gegenüber der PZ sagte Maria Möse: "Ich würde niemandem raten, sich nicht impfen zu lassen."

Maria Möse: "Mir geht’s gut!"

Zwei Stunden nach ihrer Impfung erreichte die Redaktion die 93-jährige Heimbewohnerin telefonisch. "Mir geht’s gut", antwortete Maria Möse. Von möglichen Nebenwirkungen wie ein Schwindelgefühl, Kopf- oder Gelenkschmerzen merke sie nichts. Das "sehr nette" Impfteam hatte die Dame in der Cafeteria des Seniorenheims darüber aufgeklärt und anschließend den Impfstoff in ihren linken Oberarm gespritzt. Rund zwei Drittel der gestern 100 vorhandenen Impfdosen kamen in Plattling zum Einsatz.
Mit der Impfung verbindet Maria Möse die Hoffnung auf ein normaleres Leben: "Ich bin ja noch gut zu Fuß. Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn ich draußen wieder spazieren gehen kann." Dass Veranstaltungen und Aktionen, die im BRK-Heim üblicherweise angeboten werden, wegen des Virus weitgehend abgesagt worden sind, macht der Seniorin zu schaffen. Seit neun Jahren lebt Maria Möse in der Einrichtung in Plattling, hat sich über einen langen Zeitraum im Heimbeirat engagiert und natürlich auch Freunde und Bekanntschaften geknüpft. Diese zwischenmenschlichen Kontakte haben heuer arg gelitten. Sie vermisst ihre Familie.

Verständnis für strenge Regeln

Für die strengen Regeln, die für Heimbesuche gelten, zeigt Maria Möse aber Verständnis. "Am Anfang dachten wir schon, Herr Meyer sei ein sehr strenger Heimleiter." Doch diese Strenge, die Robert Meyer und das Bayerische Rote Kreuz an den Tag legen, hat sich bis jetzt ausgezahlt: Bis dato sind die BRK-Heime im Landkreis von Corona verschont geblieben. "Ja, da darf man schon auch mal ein Lob aussprechen", betonte Maria Möse.
Ab heute werde der Impfstoff regelmäßig geliefert, heißt es zudem in der Pressemitteilung des Landratsamtes. Wie bekannt, werden anfangs Bewohner und Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen geimpft, ehe dann mit der Gruppe der über 80-Jährigen fortgefahren wird. "Ich verbinde mit dem Beginn der Impfungen die große Hoffnung auf ein absehbares Ende der Pandemie im Laufe des nächsten Jahres. Ich danke meinem Team, das binnen kürzester Zeit ein funktionierendes Impfzentrum aufgebaut hat", unterstrich Landrat Christian Bernreiter.