Pilsting
Ludwig Donharl denkt nicht ans Aufhören: Hilfe für Kenia geht im neuen Jahr weiter

04.01.2022 | Stand 21.09.2023, 0:58 Uhr
Sabrina Melissa Melis

Die Kinder von 132 Familien besuchen die Schule und den Kindergarten des Hilfsprojekts in Kenia, das von Ludwig Donharl ins Leben gerufen wurde. −Fotos: lnp

Etwas geben und Freude erleben, das ist die Devise von Ludwig Donharl. Ende Oktober/Anfang November reiste er wieder nach Mwabungu in Kenia, um das von ihm ins Leben gerufene Hilfsprojekt voranzutreiben. Doch Corona macht nicht nur das Reisen schwieriger. Es trifft die Menschen und insbesondere die Kinder mit voller Wucht. Der ausbleibende Tourismus bedroht ganze Existenzen. Umso mehr fühlt er sich motiviert zum Weitermachen. Die Freude der Kinder und die Dankbarkeit der Bevölkerung geben ihm den nötigen Wind in den Segeln, erzählt er.

"Die Auflagen sind komplex und kompliziert bei einer Reise nach Kenia", erzählt Ludwig Donharl. Das Visum muss beantragt werden, es bedarf eines PCR-Tests, die Einreisebescheinigung muss erstellt werden. Doch der nächste Zwischenerfolg tröstet darüber hinweg. "Der Kindergarten ist fertig, jetzt konnten 60 Schlafmatratzen mit Überzug eingekauft werden," sagt er. Schutzmasken für die Kinder wurden überreicht, auch ein Computerhaus eingerichtet mit sieben Rechnern. Für die Kinder ist das wichtig, denn sie erlernen nicht nur den Umgang mit dem PC, für eine spätere Ausbildung können sie dieses Wissen gut gebrauchen.

Ohne die engagierte Unterstützung heimischer Spender ließe sich vieles nicht bewerkstelligen, sagt der Gobener. Vier davon würdigte er dieser Tage mit einem Bild von der Afrika-Arbeit. Dankbar ist er aber auch für die immense Unterstützung seines Arbeitgebers BMW. Vorstandsmitglied Ilka Horstmeier persönlich steht hinter seinem Projekt "Hilfe für Mwabungu", bis in die Chefetagen erfährt er Unterstützung, ob von Dr. Nicole Haft-Zboril, vom Landshuter Ausbildungsleiter Ralf Franke oder vom Dingolfinger Leiter Bernhard Brei, vom BMW-Betriebsrat oder von "Hakuna Matata – Dingolfing für Kenia e.V.".

Holzsparöfen satt offener Feuerstellen

"Bei meinem Besuch habe ich eine Vorführung über Holzsparöfen organisiert", berichtet Donharl. Statt offener Feuerstellen kann auf diese Weise 70 Prozent Brennmaterial eingespart werden, was die Benutzung umweltfreundlicher und nachhaltiger macht. Die Kinder von 132 Familien besuchen die Schule und den Kindergarten, von den 62 anwesenden Familien wollen 50 einen solchen Ofen haben. Sie waren begeistert, wie darauf Tee und Kartoffeln gekocht wurden. Das erspart auch das Sammeln von Holz und erleichtert damit die Arbeit. Mit Hilfe der BMW-Ausbildungsabteilung sollen die Öfen nun hergestellt werden. Mitte Januar trifft sich Donharl mit den Verantwortlichen der BMW-Containerlogistik. Er ist voller Vorfreude, weil ein Container zur Verfügung gestellt werden soll, mit dem die Öfen, aber auch weitere Sachspenden nach Mwabungu gebracht werden sollen: Werkzeug, Spielsachen und vieles mehr.

Kurz hatte er in den vergangenen Jahren an einen Rückzug gedacht, doch Donharl ist motivierter denn je, dem Ort und den Menschen zu helfen – gerade in diesen Zeiten. "Wenn Du ankommst, und eine Schar von Kindern läuft voller Freude auf Dich zu,", schildert er mit einem seligen Lächeln, "dann kannst Du gar nicht anders." Und so wächst die Liste der Wünsche weiter. Er hat dazu die Familien befragt und die Unterstützer vor Ort, allen voran seinen Guide und Lehrer Alexander Armani. Realisiert wird, was allen Kindern dient, keiner soll bevorzugt werden, verspricht Ludwig Donharl. So hat er jetzt die Vision von der Erweiterung des Schulhauses für drei Klassen, ein Projekt, das sich mit 15000 Euro verwirklichen lassen würde. Ein Spielplatz soll entstehen, und ein Schulbus soll angeschafft werden, den der Lehrer steuert. Manche Kinder haben eine Strecke von bis zu 20 Kilometer zu bewältigen – und freuen sich dennoch, weil sie in die Schule gehen dürfen. Angeschafft werden soll ein gebrauchtes Gefährt.

Und dann ist da noch die Idee von einem Hühnerstall mit einem Huhn für jedes Kind. Der Klimawandel setzt dem Kontinent zu, sagt Donharl. Seit 2009 reist er nach Kenia, sieht, wie einst kleine Paradiese vertrocknen, Menschen leiden, Tiere verenden. Ostafrika wurde heuer von einer Heuschreckenplage heimgesucht. Und Corona bedroht die Existenz jener, die durch den Tourismus eine Lebensgrundlage gefunden hatten. Da ist es kein Wunder, dass Donharl mit seinen Unterstützern zum Hoffnungsträger für die Kinder geworden ist.

Wer sich an diesem Projekt beteiligen möchte, kann dies mit einer Spende auf das folgende Konto tun: Ludwig Donharl DE49 7419 1000 0040 0466 20 bei der VR Bank Landau-Mengkofen eG.