70. Geburtstag am 15. September
Lisa Fitz: "Altersmilde ist ein total unerotisches Wort" + Podcast

15.09.2021 | Stand 18.08.2023, 15:35 Uhr

Lisa Fitz und Peter Knirsch, seit 20 Jahren der Mann an ihrer Seite. Sie lernten sich beim Harley-Treffen am Faaker See kennen. −Foto: dpa

Seit einem halben Jahrhundert steht Lisa Fitz auf der Bühne. Am heutigen 15. September wird die im Rottal lebende Kabarettistin 70 (wir berichteten). Im Interview spricht sie über ihre Karriere, über das Älterwerden, Lebenserfahrung, ihre Beziehung und verrät, welche Journalistenfrage ihr besonders auf den Keks geht.

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Sie werden am 15. September 70. Macht Ihnen die Zahl Angst?
Lisa Fitz: Haben Sie Angst vor dem Älterwerden? Das ist immer die erste Frage. Ist das nicht uncharmant? In Frankreich würde man das eine Frau nicht fragen. Nett, dass man nicht auch noch wissen will, ob ich Angst vor dem Tod habe. Die erste Frage könnte ja auch lauten: Sind Sie stolz auf das, was Sie alles erreicht haben? Ja, ich bin stolz auf meine Lebensleistung. Das sind rund 4500 Sologastspiele, 16 Kabarettprogramme, 200 Songs. Und ich freue ich mich auf alle neuen Projekte, die im neuen Lebensabschnitt auf mich warten.

Haben Sie an sich selbst schon erkannt, dass Sie sich verändert haben? Sind sie ein wenig altersmilde geworden?
Fitz: Altersmilde ist ein total doofes und unerotisches Wort. Politisch bin ich viel deutlicher und unnachsichtiger geworden. Privat aufgrund der langjährigen Partnerschaft toleranter. "Altersprotzigkeit" fände ich lustiger. Ich bin nicht mehr so nachsichtig mit dummen Leuten, die schwer von Begriff sind; habe aber dennoch die Fähigkeit zur Empathie entwickelt. Das heißt, ich kann viel besser nachempfinden, was im Gegenüber vor sich geht. Was nicht heißt, dass ich das dann auch akzeptiere.

Sie leben seit fast 20 Jahren mit dem Künstler Peter Knirsch zusammen. Was ist das Erfolgsrezept Ihrer Beziehung?
Fitz: Na ja, er schaut ja wirklich gut aus, mal nur von außen gesehen, ein Prachtkerl. Er ist sehr beziehungsfähig und sehr emanzipiert, es gibt nie Streitereien um Tätigkeiten im Haushalt. Ich glaube, er ist auch schlau, was das Handling meiner Person betrifft, und als Wiener spart er nie mit Komplimenten und Charme. Wir finden uns wohl gegenseitig auch so unterhaltsam, dass es nicht langweilig wird. Er ist ein zutiefst loyaler Mensch und er steht fest an meiner Seite – hier lerne ich von ihm. Und er sagt von mir, ich sei für ihn eine nicht enden wollende Energiequelle.

Gunther Matejka



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