Simbach am Inn
Lichterkette: Veranstalter ziehen positive Bilanz

11.01.2022 | Stand 21.09.2023, 5:22 Uhr

Am Ende der Veranstaltung kam es zum Zusammentreffen des "Lichtermeers" aus Braunau mit den Teilnehmern der Lichterkette auf der Mitte der Innbrücke. −Fotos: Kugler

Zur "Lichterkette über den Inn" am 7. Januar ist von den Veranstaltern nun eine abschließende Pressemeldung verschickt worden. Darin wird noch einmal der grenzüberschreitende Aspekt dieses Gedenkens betont.

Die Veranstalterinnen Heike Mühlberger und Veronika Reisner sind immer noch überwältigt, dass mit nur vier Tagen Vorlauf und der Kälte zum Trotz circa 200 Personen dem Aufruf gefolgt sind und gemeinsam um 19 Uhr eine Kerze entzündet haben.

"Es war ein sehr bewegender Moment. Das Läuten der Kirchenglocken in Simbach und Braunau schaffte eine andächtige Atmosphäre", schreiben sie. Höhepunkt der Veranstaltung war, dass sich das Braunauer "Lichtermeer" vom oberen Stadtplatz in Braunau spontan in Bewegung gesetzt hat und bis zur Mitte der Innbrücke gelaufen ist. "Das Bild der vielen Menschen mit ihren Kerzen in den Händen auf der Innbrücke und der Innstraße entlang wird noch lange in Erinnerung und im Herzen bleiben." Der Abend habe einmal mehr gezeigt, dass Braunau und Simbach auch in schwierigen Zeiten zusammen stehen.

"Die 15-minütige Lichterkette als ein stilles Zeichen der Solidarität, eine sehr emotionale und auch tolle Veranstaltung. Besonders gefallen hat mir der grenzüberschreitende Gedanke", findet auch Simbachs Bürgermeister Klaus Schmid, der mit seinen Stellvertretern Christa Kick und Dr. Bernhard Großwieser sowie einigen Stadträten ebenfalls an der Lichterkette teilgenommen hatte. "In meinen Augen war die Veranstaltung ein großartiger Erfolg", fasst Christa Kick zusammen. "Auf diese Weise konnten einmal nicht diejenigen, die gegen vermeintliche Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheit laut und sehr oft gewalttätig demonstrieren, sondern die ‘Schweigende Mehrheit‘ ihre Einstellung zum Ausdruck bringen."

Passende Antwort auf Spaziergänger-Demos

Großwieser ergänzt: "Die Lichterkette war über das bloße Gedenken an die wirklichen Opfer der Pandemie auch ein wichtiges Signal der Solidarität aus der Mitte der Gesellschaft und zugleich die passende Antwort auf die mittlerweile überwiegend von Rechtsextremisten gesteuerten illegalen Spaziergänger-Demonstrationen, deren Initiatoren in erster Linie daran Interesse haben, damit unsere freiheitliche pluralistische und solidarische Gesellschaft zu zerstören."

Stadt- und Kreisrat Alfred Feldmeier (SPD) hat die Veranstaltung auch persönlich sehr berührt: "Ich weiß, was es heißt, wenn man auf die Corona-Station in Eggenfelden gerufen wird, um von einem nahen Angehörigen Abschied zu nehmen. Gott sei Dank hat er die Krankheit überlebt. Womöglich auch deshalb, weil er geimpft war. Das soll aber nicht bedeuten, dass ich nun Impfskeptiker verurteile. Ich denke vielmehr, wir müssen uns gegenseitig respektvoll zuhören. Wir müssen die richtigen Entscheidungen treffen, damit nicht noch mehr Menschen an dieser Pandemie sterben müssen. Zugleich müssen wir auch einen Weg in die Normalität zurück finden und die Spaltung der Gesellschaft überwinden."

Kreis- und Bezirksrätin Mia Goller aus Falkenberg war gemeinsam mit ihren beiden Kollegen aus dem Kreistag, Günter Reiser aus Hebertsfelden und Ludwig Reil aus Wurmannsquick (alle drei Bündnis 90/Die Grünen), auf der Veranstaltung: "Gerade weil die Emotionen rund um die Spaziergänge so hochkochen und viele Menschen verunsichert sind, ist es wichtig, ein Zeichen der Gemeinsamkeit zu setzen. Es war sehr beeindruckend."

Bürgermeister Schmid bedankte sich besonders bei den Organisatorinnen und Organisatoren, bei den Ordnern und nicht zuletzt bei der Polizei, die für einen reibungslosen und friedlichen Ablauf, gerade im Hinblick auf die Parallelveranstaltung auf dem Kirchenplatz, gesorgt habe.

Es freut die Veranstalterinnen sehr, dass auch die Kirchengemeinden in Simbach und viele Vereine die Aktion unterstützt und beworben haben. Und zu guter Letzt ging ein großes Dankeschön über den Inn nach Braunau an Andreas Penninger und "Braunau kann mehr", der privaten Initiative, die das "Lichtermeer Braunau" organisiert hat.

− red