Energiekrise
Lichter aus in Landshut: Stadt bringt Energiesparmaßnahmen auf den Weg

07.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:57 Uhr

Die Stadtbeleuchtung steht in der Debatte. −Foto: vb

Um Versorgungsengpässe im kommenden Winter zu vermeiden, ist europaweit Energiesparen oberstes Gebot. Auch die Stadt Landshut möchte dazu im Rahmen ihrer Möglichkeiten beitragen und setzt daher ein erstes Maßnahmenpaket um.



Seit 1. September werden Sehenswürdigkeiten wie die Stiftsbasilika St. Martin, die Burg Trausnitz, das Ländtor und die Jodokskirche nicht beleuchtet.

Verkehrssicherheit bleibe„jederzeit gewährleistet“

Auch die Brenndauer der Straßenbeleuchtung wird seitdem reduziert, und zwar täglich um eine halbe Stunde. Das bedeutet: Die Straßenlaternen werden abends eine Viertelstunde später als gewohnt ein- und morgens 15 Minuten früher ausgeschaltet. Die Verkehrssicherheit bleibe dabei „natürlich jederzeit gewährleistet“, teilt die Stadt in einer Pressemeldung mit.

Insgesamt würden allein mit diesen beiden Maßnahmen nach Berechnungen des Referats für Bauen und Umwelt jährlich mehr als 170.000 Kilowattstunden Strom gespart werden. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 45 Vier-Personen-Haushalten.

Darüber hinaus werden ebenfalls zum 1. September und auf Grundlage der bundesweiten „Kurzfristenenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung“ in allen Amtsgebäuden der Stadt Landshut die Gebäudetemperaturen auf das derzeit arbeitsrechtlich mögliche Mindestmaß abgesenkt. Auch die Warmwasserversorgung wird außer Betrieb genommen, sofern dies technisch möglich und mit Blick auf den Gebäudeerhalt vertretbar ist.

Ausnahmen für einige Einrichtungen

Ausgenommen von diesen beiden Maßnahmen sind die Feuerwehrgebäude und jene städtischen Betriebe und Einrichtungen, die insbesondere aufgrund hygienischer Anforderungen oder besonderer Arbeitsbedingungen auf Warmwasser angewiesen sind, also beispielsweise die Sanitäranlagen der Bauamtlichen Betriebe. Eine bundesrechtliche Ausnahme besteht außerdem für medizinische Einrichtungen, Pflegeeinrichtungen, Kindertagesstätten und andere Einrichtungen zur Betreuung von Kindern.

Konkrete Einsparziele „kaum seriös“ formulierbar

„Konkrete Einsparziele lassen sich für diesen Bereich indes kaum seriös formulieren“, so die Stadt: Da der Heiz- und Warmwasserbedarf jährlich starken Schwankungen unterliegt, vor allem witterungsbedingt.

Oberbürgermeister Alexander Putz und Johannes Doll, Referent für Bauen und Umwelt, erhoffen sich von den Entscheidungen nicht zuletzt eine Signalwirkung: „Wir wollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch die breite Öffentlichkeit auf diese Weise nochmals für das Thema Energiesparen sensibilisieren. Gleichzeitig sehen wir uns als Stadtverwaltung in einer Vorbildrolle: Wir möchten mit gutem Beispiel vorangehen und dazu motivieren, im Alltag auf Einsparpotenziale zu achten und diese soweit wie möglich zu nutzen“, so Putz und Doll. „Einen wirklich signifikanten Einspareffekt werden wir nämlich nur dann erzielen, wenn alle mitmachen – sei es am Arbeits- oder Ausbildungsplatz, sei es in der Freizeit.“

Weitere Einsparpotenziale werden geprüft

Für die Stadt Landshut prüft federführend das Referat für Bauen und Umwelt fortlaufend weitere Einsparpotenziale, die in einem zweiten Maßnahmenpaket zusammengefasst und dem Stadtrat in der Plenarsitzung am 30. September vorgestellt werden sollen.

Dem Stadtrat obliegt dann die Entscheidung, ob und gegebenenfalls wann welche dieser möglichen weiterreichenden Maßnahmen zur Energieeinsparung ergriffen werden sollen.

− lw