"So etwas ist keine Geldfrage - es ist eine Herzensangelegenheit," bringt es Josef Rauch von der Palliativstation am Klinikum Fürth auf den Punkt. Kurz vor dem Tod einer 58-Jährigen hat das Team der Palliativstation der Frau noch einen Wunsch erfüllen können und die Stute "Dana" ganz spontan ins Klinikum holen können, um ihr noch einmal den Kontakt zu dem Pferd zu ermöglichen. Pferde waren ihr Leben, sagt Rauch. Und obwohl die sterbenskranke Patientin sehr schwach war, hat sie das Pferd wahrgenommen und sich ganz erkennbar gefreut. Ein berührender Moment.
"Wir haben diesen Moment nicht als Medienereignis geplant, aber wir wollten zeigen, wie wichtig Palliativstationen sind und was dort auch möglich ist," zeigt sich Rauch immer noch überrascht von dem Medienhype, den der berührende Facebook-Post ausgelöst hat. Auf der Facebook-Seite des Klinikum Fürth sind Fotos der letzten Begegnung zwischen dem Pferd und der sterbenskranken Patientin zu sehen verbunden mit einem Dank an den beteiligten Reitstall, der ganz spontan zugesagt hatte, das Pferd umgehend zum Klinikum zu fahren und so diese letzte Begegnung zu ermöglichen.
"Wir bekommen selten Ablehnungen, fast alle haben offene Ohren für uns," freut sich Rauch über die durchweg positiven Reaktionen, wenn Mitarbeiter der Palliativstation versuchen, die letzten Wünsche von Patienten wahr werden zu lassen. Sie sind dann immer auf unkonventionelle und unentgeldliche Hilfe angewiesen. Und bekommen sie auch. So wie beim Reitstall, deren Inhaberin umgehend zusicherte, das Pferd einzupacken und sofort zu kommen.
Ganz so viel Logistik wie bei dieser Aktion ist meist nicht notwendig, wie Rauch erzählt. "Wir hören genau hin bei unseren Patienten, da kristallisieren sich dann fast immer wichtige Dinge im Leben heraus," sagt Rauch. "Wir berichten normalerweise nicht über diese Ereignisse - aber wir wollten dem Reithof Danke sagen und zeigen, wie wichtig die offenen Ohren und Herzen von anderen Menschen für unsere Patienten und uns sind". Das ist dem Team der Palliativstation gelungen. Der Facebook-Post gefällt bereits über 15.000 Usern und ARD, RTL, Bild und Sat1 berichten unter anderem. -io
