Alles begann um das Jahr 1922 mit dem Huhn Mussolinis. Seither wurden rund 1000 Haustiere auf dem Friedhof "Casa Rosa" in Rom begraben. Die Herrchen: Adelige, Staatschefs, Künstler. Der Betreiber: Luigi Molon, tierlieb, schroff und tiefgründig.
Auf dem Pfeiler am Gartentor bei Hausnummer 200 sitzt eine Hundestatue, stolz blickt das Tier in den heißen Sommerhimmel. Darunter ein Schild in Travertin, die Schrift ist nach vielen Jahren schon etwas verwaschen. "Casa Rosa" steht dort geschrieben, "Pension für kleine Tiere, Krankenstation, Bestattungen". Willkommen auf dem Tierfriedhof der Stadt Rom, dem ältesten Italiens, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert.
Das Gartentor ist offen. Luigi Molon grüßt schroff vom Balkon des Wohnhauses im Inneren des Grundstücks und sagt, er komme gleich herunter. Von einer Krücke gestützt schlurft der 73-Jährige nach unten. "Ich bin vor zwei Wochen aus dem Krankenhaus gekommen, Herzinfarkt", sagt er missmutig. Dann beginnt er von diesem erstaunlichen Flecken Erde im Südosten der italienischen Hauptstadt zu erzählen.