München
Leben im Kloster: Christina Vögerl (26) ist jüngste Schwester im Orden

01.01.2020 | Stand 20.09.2023, 2:43 Uhr

Christina Vögerl hält im Kloster des Ordens "Arme Franziskanerinnen von der Heiligen Familie" eine Kerze in den Händen. Die 26-Jährige lebt als Schwester Chiara bei den Mallersdorfer Schwestern in Armut, Keuschheit und Gehorsam. −Foto: dpa

Christina Vögerl ist mit 26 Jahren die jüngste Klosterschwester in ihrem Orden, den "Mallersdorfer Schwestern" (Landkreis Straubing-Bogen). Leicht fallen ihr manche Entbehrungen nicht.

Christina Vögerls Tag beginnt, wenn ihre Freundinnen noch lange schlafen. Um 4.45 Uhr klingelt werktags ihr Wecker. Eine Stunde später sitzt die 26-Jährige mit den dunkelblonden Haaren, die von einem schwarzen Schleier bedeckt werden, auf einer der acht Holzbänke der Hauskapelle eines Klosters in der Innenstadt von München. Draußen ist es noch dunkel und kalt, innen angenehm warm.

Christina war 19 Jahre alt, als sie in den katholischen Orden "Arme Franziskanerinnen von der Heiligen Familie" eintrat, besser bekannt als "Mallersdorfer Schwestern". Mit Beginn ihres zweijährigen Noviziats nahm sie den Namen Chiara an. Seit fast fünf Jahren lebt sie gemeinsam mit ihren fünf Mitschwestern in dem Konvent in München. Ihre fünf Mitschwestern in München sind zwischen 50 und 79 Jahre alt. Auch im gesamten Orden gibt es laut Christina von den rund 500 Klosterschwestern in Deutschland keine, die jünger ist als sie.

Eine Familie, eigene Kinder - das wird sie als Klosterschwester nie haben. Es gebe oft das Bild, als Klosterschwester mit Christus verheiratet zu sein. "Ich kann mir keinen besseren Ehemann vorstellen", sagt die junge Frau. Dennoch lässt der Verzicht auf eine Familie und auf körperliche Nähe Christina manchmal zweifeln. Ob sie dieses Leben für immer leben kann? "Das ist schon etwas, das mich noch beschäftigt und das ich mir vor der ewigen Profess noch ehrlich beantworten muss", sagt sie. Die ewige Profess ist das Ordensgelübde auf Lebenszeit. "Ich glaube, dass kein Mensch ohne Berührung leben kann." Umarmungen von Freunden und der Familie seien für sie unverzichtbar. "Aber das Sexuelle fehlt mir nicht."

− dpa


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